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Wasserstoffzug der evb, Foto: evb/Sabrina Adeline Nagel

Erneuerbare Energien, GREEN ENERGY, Neues aus Forschung, Bildung, Wissenschaft, Wasserstoff

Wasserstoffzug – Flotte im dauerhaften Linienbetrieb

In Bremervörde (Kreis Rotenburg) ist seit dem 24. August 2022 das weltweit erste Netz mit Wasserstoffzügen im Passagierbetrieb an den Start gegangen.

Die insgesamt 14 Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb gehören der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH, einer Tochter des Landes. Die LNVG hatte sich bereits 2012 auf die Suche nach Alternativen zu Dieselzügen gemacht und so einen Impuls für die Entwicklung der Züge in Deutschland gegeben. Weitere Projektpartner sind der Schienenfahrzeugbauer Alstom, die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) und das Gase- und Engineering-Unternehmen Linde.

Auf der Strecke zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude werden bereits seit Sommer letzten Jahres durch die evb im Auftrag der LNVG 14 wasserstoff-betriebene Alstom-Regionalzüge eingesetzt, die 15 Diesel-Züge ersetzen werden. An der Wasserstoff-Tankstelle werden sie täglich und rund um die Uhr versorgt werden. Die im Betrieb emissionsfreien Alstom-Triebzüge des Modells Coradia iLint können dank einer Reichweite von 1.000 Kilometern mit nur einer Tankfüllung den ganzen Tag lang emissionsfrei im Netz der evb fahren. Damit werden 1,6 Millionen Liter Diesel pro Jahr nicht mehr verbraucht, damit werden 4.400 Tonnen CO2 nicht mehr erzeugt. Derzeit rollen fünf der neuen Züge, die weiteren kommen bis zum Jahresende dazu. Ab September 2018 hatte es einen knapp zweijährigen Probebetrieb mit zwei Vorserienzügen gegeben, er verlief störungsfrei.

Die Züge

Der Wasserstoffzug Coradia iLint braucht keine Oberleitung: Er produziert seinen eigenen Strom aus sauberem Wasserstoff. Auf diese Weise fährt er nicht nur flüsterleise, sondern auch 100 Prozent emissionsfrei – und maximal klimaschonend. Statt Abgasen gibt der Coradia iLint nur Wasserdampf und etwas Kondenswasser ab. Er ist weltweit der erste Personenzug, der mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle betrieben wird, die elektrische Energie für den Antrieb erzeugt. Der Coradia iLint zeichnet sich durch mehrere Innovationen aus: saubere Energieumwandlung, flexible Energiespeicherung in Batterien sowie intelligentes Management von Antriebskraft und verfügbarer Energie. Gezielt entwickelt für den Einsatz auf nichtelektrifizierten Strecken, ermöglicht er einen sauberen, nachhaltigen Zugbetrieb unter Beibehaltung einer hohen Leistung. Auf dem Netz der evb ist der Zug mit Tempo 80 bis 120 unterwegs, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 140 Stundenkilometer.

Die Tankstelle

Die Anlage von Linde in Bremervörde beinhaltet vierundsechzig 500-bar-Hochdruckspeicher mit einer Kapazität von insgesamt 1.800 Kilogramm, sechs Wasserstoffverdichter und zwei Zapfsäulen. Mit dem Einsatz von Wasserstoff als Kraftstoff für Züge wird die Umwelt spürbar entlastet, da ein Kilogramm Wasserstoff ungefähr 4,5 Liter Dieselkraftstoff ersetzt. Eine spätere Wasserstofferzeugung vor Ort mittels Elektrolyse und regenerativ erzeugtem Strom ist geplant; entsprechende Erweiterungsflächen sind vorhanden. Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. An den Kosten für die Fahrzeuge beteiligt sich der Bund mit 8,4 Millionen Euro an den Kosten für die Tankstelle mit 4,3 Millionen Euro. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Über Alstom

Alstom entwickelt und vertreibt Mobilitätslösungen, um gemeinsam mit seinen Kunden den Weg in eine kohlenstoffarme Zukunft zu gehen. Die Produkte und Lösungen bilden eine nachhaltige Grundlage für die Zukunft des globalen Transportmarktes. Von Hochgeschwindigkeitszügen, U-Bahnen, Monorail und Straßenbahnen über schlüsselfertige Systeme, Dienstleistungen, Infrastruktur und Signaltechnik bis hin zu digitalen Mobilitätslösungen bietet Alstom seinen Kunden ein in der Branche einmaliges Produktportfolio. 150.000 Fahrzeuge im Einsatz weltweit belegen die Kompetenz des Unternehmens in Projektmanagement, Innovation, Design und Technologie. 2021 wurde das Unternehmen zum elften Mal in Folge in die Dow Jones Sustainability World- und EuropeIndizes aufgenommen. Alstom mit Hauptsitz in Frankreich ist in 70 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 74.000 Mitarbeitende. Die Gruppe erzielte für das am 31. März 2022 zu Ende gegangene Geschäftsjahr einen Umsatz von 15,5 Milliarden Euro.

Weitere Informationen finden Sie unter www.alstom.com und Abfahrtzeichen sowie weitere Details unter www.evb-wasserstoffzug.de.


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