Nachhaltig wirtschaften, zukunftsfähig wachsen
Festmachen in Bremerhaven
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Am ttz Bremerhaven forschen und entwickeln Wissenschaftler wie Dennis Fehner ressourcenschonende Prozesse und Verfahren - nicht nur für die Lebensmittelbranche, Foto: BIS/Heiko Sandelmann

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Effizienter Ressourceneinsatz im ttz Bremerhaven

Ein schonender und gleichzeitig effizienter Umgang mit natürlichen Ressourcen ist eine Schlüsselkompetenz zukunftsfähige Gesellschaften.

In der Lebensmittelbranche ist das Technologie-Transfer Zentrum (ttz) Bremerhaven eine feste Instanz als Forschungspartner und -dienstleister für die Wirtschaft. In den vergangenen Jahren haben sich die Bremerhavener Wissenschaftler aber auch in einem zweiten, weiten Feld einen Namen gemacht: Ressourceneffizienz.

„Neben den bisherigen Aktivitäten des ttz, die wir auch weiterhin mit den Unternehmen der Region angehen werden, wird zukünftig insbesondere das Thema Transformation zur Klimaneutralität ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit mit der regionalen Wirtschaft sein“, stellt Institutsleiter Prof. Dr. Gerhard Schories heraus.

Lebensmittel und Ressourceneffizienz

Das Thema begleitet das ttz in der ein oder anderen Form bereits seit seiner Gründung 1987 als Verein zur Förderung des Technologietransfers an der Hochschule Bremerhaven. Früher hieß der Bereich noch „Umweltinstitut“. Bei einer Reorganisation 2016 verschrieb sich das ttz dann den zwei zentralen Forschungsbereichen Lebensmittel und Ressourceneffizienz. „Dabei gibt es natürlich auch große Synergien und Schnittstellen zwischen den beiden Bereichen“, merkt Schories an. Alle sechs Kompetenzfelder des Technologie Transfer-Zentrums – Lebensmitteltechnologie, Bioökonomie, Analytik, Sensorik, Aquakultur und Verfahrenstechnik – sind involviert in Projekte aus beiden Themenschwerpunkten. Besonders deutlich wird der Zusammenhang in jenen Forschungsprojekten, die sich dem effizienten Einsatz der Rohstoffe selber widmen. Schories veranschaulicht: „Wenn Fisch oder Fleisch verarbeitet werden, sollen diese möglichst vollständig verwertet werden. Nicht, dass nur die Filetstücke sozusagen herausgepickt werden und der Rest entsorgt wird.“ Auch erforschen einige ttz-Wissenschaftler:innen alternative, vegane Proteinquellen wie die Ackerbohne für den Einsatz in Lebens- oder Futtermitteln.

Weit weniger branchenspezifisch sind die Forschungen zum sparsamen Einsatz weiterer Betriebsmittel wie Wasser oder Energie. „Besonders wichtig sind Technologien zum Ersatz fossiler Energieträger“, unterstreicht Schories. Im Rahmen des Projektes „Wasserstoff – Grünes Gas für Bremerhaven“ hat das ttz zum Beispiel einen Wasserstoffbackofen entwickelt. In einem weiteren Projekt wurde ein Verfahren entwickelt, um alternative Energieträger wie synthetisches Methan aus grünem Wasserstoff und CO2 herzustellen. Für letzteres hat das ttz eine CO2-Adsorptionsanlage zur Separation und Rückgewinnung von CO2 aus Verbrennungsabgasen oder Biogas entwickelt.

Energieeffizienz

Ein weiterer Ansatzpunkt des ttz ist die Energieeffizienz in den Produktionsprozessen sowie in oder an den Gebäuden. „Auch das Thema klimaneutrale Mobilität und Logistik wird verstärkt eine Rolle spielen, nicht nur für die ortsansässige Industrie, sondern auch für den Hafenstandort Bremerhaven“, ist Schories überzeugt. Das ttz leitet dazu einige Teilprojekte des von der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH (BIS) koordinierten Vorhabens Testregion für mobile Wasserstoffanwendungen in Bremerhaven. „Unter dem Strich ist mit den ökologischen Vorteilen für Umwelt und Klima meistens auch eine ökonomische Kosteneinsparung und ein Wettbewerbsvorteil verbunden.

Das Know-how von 50 Mitarbeiter:innen und die Infrastruktur eines voll ausgestatteten Technikums steckt das ttz in seine anwendungsorientierte Forschung. Dabei nimmt es – je nach Bedarf – die Rolle eines Kooperationspartners in gemeinsamen Verbundprojekten ein oder ist Auftragnehmer, der für Unternehmen individuelle Lösungen entwickelt. „Wir verfügen über die Erfahrungen, eigene Technologien und die nötige Testinfrastruktur“, sagt Schories.


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