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Best Practices aus der Wirtschaft, Energieeffizienz, GREEN CLIMATE, Klimaschutz

Eiskalt Strom gespart

Eisarena in Bremerhaven investiert in Klimaschutz

Die Eisarena Bremerhaven ist einer der zentralen Orte für Bundesliga-Sport und Freizeitvergnügen im Elbe-Weser-Dreieck. Erstklassige Eishockeyspiele und Schlittschuhlauf machen die Arena auch zu einem wichtigen Eckpunkt der weichen Wirtschaftsfaktoren. Um selber noch wirtschaftlicher zu arbeiten und gleichzeitig die Umwelt massiv zu entlasten, hat die Stadthallen GmbH als Betreiber jetzt 300.000 Euro in neue Technik investiert: Eis ist das Schlüsselwort.

Austausch der Kältemittelverdichter

„Wir haben praktisch unseren Tiefkühlschrank komplett ausgetauscht“, sagt Geschäftsführer Othmar Gimpel augenzwinkernd auf dem Weg in die Eisarena. Es geht in den hinteren Technikbereich – Backstage sozusagen. Gemeint sind die Kältemittelverdichter. Ohne diese Aggregate würde es kein Eis in der Arena geben. Während der Saison sind die Maschinen im Dauereinsatz und sorgen für die spiegelglatte Eisfläche als Tummelplatz für Schlittschuh-Kufen jeglicher Art.

„Die ovale Fläche innerhalb der Banden als Seitenbegrenzung ist ja im Prinzip nur Beton. Erst durch das Aufbringen von Wasser und dem gleichzeitigen Kühlen von unten entsteht die Eisfläche“, erklärt Jan Banaschewski, technischer Leiter der Eisarena. „Das Kühlmittel fließt durch Leitungen unterhalb des Betons und sorgt für die notwendige Kälte.“ Banaschewski hat den Um- und Einbau der neuen Technik maßgeblich mit betreut.

Mehrere Wochen hat es gedauert, die zwölf Jahre alten Kältemittelverdichter auszubauen und gegen die beiden neuen, modernen Aggregate auszutauschen. Bezuschusst wurde die Modernisierung mit rund 60.000 Euro vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. „Die alten Kältemittelverdichter wurden zusammen mit dem Start der Eisarena im Jahr 2011 in Betrieb genommen und haben seitdem Schwerstarbeit geleistet: für rund 2000 Stunden Eisnutzung jährlich“, erzählt Banaschewski. Auch die neuen Aggregate werden technische Höchstleistung bringen – aber auf einem ganz anderen und vor allem umweltschonenden Niveau: durch Stromersparnis.

Energieverbrauch wird um 40% reduziert

„Wir werden durch die neuen Verdichter bis zu 40 Prozent weniger Energie jährlich verbrauchen.  Dadurch sinkt der verursachte CO2-Ausstoß immens“, betont Othmar Gimpel. Die alten Kühlmittelverdichter hatten einen Strombedarf von rund 400.000 Kilowattstunden pro Jahr und waren damit für fast die Hälfte des Gesamtenergiebedarfs in der Eisarena verantwortlich. Trotz der modernen Technik hat die neuen Anlage beim erste Probedurchlauf für einen gehörigen Schrecken gesorgt – oder gerade auch wegen der neuen Technik.

„Lief natürlich nicht, als wir auf den Startknopf gedrückt haben“, lacht Techniker Jan Banaschewski. „Aber das ist bei einem Projekt dieser Größenordnung normal. Irgendwelche Stellschrauben müssen immer angepasst werden.“ In diesem Fall war es die Software, die original noch von den alten Verdichtern stammte – und sich mit den neuen Aggregaten nicht auf Anhieb „verstanden“ hat. Ein Mitarbeiter der Herstellerfirma und ein Update haben dann schnell für Abhilfe gesorgt. Banaschewski´s Daumen ist oben: „Läuft!“

Nächste Saison kann starten

Inzwischen ist die erste makellose Eisfläche auf dem Beton der Eisarena aufgebracht. Die Mitarbeiter der Eisarena haben mit größter Sorgfalt jede noch so kleine Unebenheit oder kleine Risse beseitigt – sogar per Hand mit kleinen Pumpsprühgeräten. Die nächste Saison in der Bremerhavener Eisarena kann also kommen und startet im September.

„Das ist natürlich ein sehr gutes Gefühl, dass wir jetzt mit den umweltfreundlichen Maschinen an den Start gehen“, freute sich Stadthallen-Chef Othmar Gimpel. Und nicht nur die stromsparenden, neuen Kühlmittelverdichter tragen ihren Teil zum Klima- und Umweltschutz bei, sondern sogar die alten Aggregate. Techniker Banaschewski: „Wir haben das alles ganz sorgfältig ausgebaut. Die alten Kühlmittelverdichter werden in anderen Unternehmen wieder aufgebaut und auf verschiedene Arten wieder eingesetzt. Die wandern natürlich nicht auf den Schrott. Dafür haben wir gesorgt.“


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