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ZeroEmission
GREEN PORT, Neues aus Forschung, Bildung, Wissenschaft

CO2-freie Liegezeiten in Häfen

Aufruf zum Innovationswettbewerb ‚ZeroEmission@Berth‘

Durch die Nutzung von fossilen Schiffstreibstoffen sowohl im regulären Schiffsbetrieb als auch zur Stromerzeugung während der Liegezeit, tragen Schiffe derzeit maßgeblich zu Luftschadstoff- und Kohlendioxidemissionen im Hafen und Hafenumfeld bei. Netzgebundene Landstromanlagen können eine effektive Lösung zur Emissionsreduzierung von See- und Binnenschiffen während der Liegezeit im Hafen sein, wenn diese mit 100% erneuerbarem Strom betrieben werden, jedoch nicht für jeden Hafen, nicht für jeden Liegeplatzu und nicht für jedes Schiff. Aus diesem Grunde wollen deutsche Seehäfen weitere innovative Lösungen, Konzepte und Ideen kennenlernen, um Schiffe am Liegeplatz so emissionsfrei wie möglich zu betreiben.

Im Juli 2021 hat die EU-Kommission das „Fit for 55 Paket“ veröffentlicht mit dem Ziel, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030, um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu verringern. Darin werden konkrete Vorgaben für Schiffe am Liegeplatz gemacht. Ab 2030 sollen bestimmte Schiffstypen zu Null Emissionen am Liegeplatz verpflichtet werden, wobei Landstrom, Batterien und Brennstoffzellen als mögliche Lösungen definiert werden. Dieser Ansatz wird von den deutschen Seehäfen befürwortet, sollte jedoch grundsätzlich technologieoffen gestaltet werden, um z. B. die Verwendung von Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien zu ermöglichen. Diese Kraftstoffe bieten die Möglichkeit, CO₂-Emissionen sowie Luftschadstoffe nicht nur am Liegeplatz, sondern auch während der Fahrt und damit in einem ungleich erheblicheren Maß zu reduzieren.

Den Weg der Dekarbonisierung der Schifffahrt wollen die großen deutschen Seehäfen, vertreten durch die jeweiligen Hafeninfrastrukturgesellschaften, mit dem Innovationswettbewerb ‚ZeroEmission@Berth‘ dahingehend unterstützen, den Schiffsbetrieb am Liegeplatz so emissionsarm wie nur möglich gestalten zu können.

Gesucht werden innovative Ideen, Konzepte und technologieoffene Lösungsansätze, die alternativ zu stationären Landstromanlagen, Energieversorgungsansätze von Schiffen am Liegeplatz aufzeigen. Hierbei werden auch Lösungen gesucht, welche auch im Fahrtbetrieb zur Emissionsreduzierung beitragen können.

Eine Darstellung der folgenden Punkte wird erwartet: technische Beschreibung der Lösung; Erläuterung des Reifegrades; eingesetzter Energieträger; geeignete Schiffstypen und Schiffsgrößen; Anwendbarkeit (am Liegeplatz und ggf. auch im Fahrbetrieb); zu schaffende Voraussetzungen an den Liegeplätzen und auf den Schiffen; Energieeffizienz; Emissionspotential (Klimaschadstoffe sowie Luftschadstoffe); wirtschaftliche Betrachtung (insbesondere Investitions- und Betriebskosten); Marktpotential.

 

In den folgenden Kategorien werden Lösungen gesucht:

A Konzepte

Gesucht werden konzeptionelle Beschreibungen für alternative Energieversorgungsansätze für Schiffe am Liegeplatz. Konzepte, welche sich noch in einem F&E-Stadium befinden, welche aber das Innovationspotential aufzeigen können.

B Prototypen

Gesucht werden Ideen, welche eine technische Machbarkeit nachweisen, bei denen aber noch Entwicklungsschritte fehlen (zum Beispiel Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen oder weitere Systementwicklungen).

C Existente Lösungen

Gesucht werden marktreife Lösungen, die bereits erfolgreich in anderen Häfen oder an Bord zum Einsatz kommen und verfügbar sind, die aber noch adaptiert und/oder skaliert werden müssen. Der Innovationswettbewerb bietet die Möglichkeit, sich Entscheider:innen zu präsentieren und mediale Aufmerksamkeit zu erlangen. Preisgelder werden nicht vergeben. Für Rückfragen steht peter.moller@maritimes-cluster.de zur Verfügung.

Der Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 18. Juni 2022, 23:59 Uhr (MEZ). Weitere Informationen finden Sie hier.


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