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Seit Januar 2021 ist der nationale Emissionshandel zur CO₂-Bepreisung von Brennstoffen gestartet.

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CO2-Preis: Unternehmen sollten ihre Verbräuche kennen

Fossile Brennstoffe werden teurer: Am 1. Januar ist der nationale Emissionshandel zur CO2-Bepreisung von Brennstoffen gestartet und lässt die Preise für Benzin, Diesel, Gas und Heizöl in den kommenden Jahren immer weiter steigen. Unternehmen sollten frühzeitig ihre Verbräuche analysieren, um kostengünstige und klimafreundliche Wege zur Energie- und Wärmegewinnung zu finden. Der Bremer Postdienstleister Citipost hat nun diesen ersten Schritt mit der Erstellung einer CO2-Bilanz gemacht. Diese wird im Land Bremen von der Klimaschutzagentur energiekonsens gefördert.

Für Unternehmen wird es immer wichtiger, ihre CO2-Emissionen zu kennen und so beeinflussen zu können. Denn zum einen ist bei Kund*innen und Verbraucher*innen das Bewusstsein für den Klimaschutz gestiegen, und zum anderen sorgen verschärfte politische Rahmenbedingungen dafür, dass der Ausstoß von Treibhausgasen sich immer stärker auf die Bilanz niederschlägt. So soll das nun eingeführte nationale Emissionshandelssystem (nEHS) Anreize schaffen, um CO2 einzusparen, indem der Ausstoß des Treibhausgases einen Preis bekommt. Zwar zahlen diesen zunächst die Inverkehrbringer der Energieträger, beispielsweise Gas- und Öllieferanten, über den Kauf von Zertifikaten. Doch diese Kosten geben sie an die Kund*innen weiter.

Kosten für klimaschädliche Energie steigen weiter

„Die klimaschädlichen Auswirkungen fossiler Energieträger führen dazu, dass die Kosten dafür perspektivisch immer weiter ansteigen“, so Sebastian Pofahl von der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens. „Je früher sich Betriebe darauf einstellen, desto eher können sie diese Mehrkosten verringern oder sogar vermeiden.“

Der Preis für den Ausstoß einer Tonne CO2 ist für 2021 auf 25 Euro festgelegt und soll bis 2025 auf 55 Euro steigen, bevor ab 2026 die Zertifikate versteigert werden. Je teurer der CO2-Ausstoß wird, desto mehr lohnt es sich auch finanziell, in Klimaschutzmaßnahmen zu investieren. Unternehmen sollten ihre Emissionen also rasch in den Griff bekommen.

Einsparpotenziale identifizieren

Um CO2 einzusparen, müssen Betriebe überhaupt erst wissen, wo die größten Einsparpotenziale und die fortan stetig wachsenden Kostentreiber lauern. Die Citipost Bremen hat das alles nun im Blick. Das Unternehmen hat eine CO2-Bilanz durchführen lassen, bei der Expert*innen die Energieverbräuche in Betrieben unter die Lupe nehmen und zeigen, wie sich die Effizienz steigern und Emissionen reduzieren lassen.

„Bis vor zwei Jahren waren wir noch CO2-Laien“, berichtet Helge Schweers, Geschäftsführer des privaten Postdienstleisters Citipost. „Aber durch die CO2-Bilanz konnten wir die wesentlichen Treiber unserer Emissionen identifizieren“, so Matthias Hansen, ebenfalls Geschäftsführer der Citipost. „Jetzt können wir Maßnahmen umsetzen, um sie zu senken.“ Die Technologien dafür stehen in vielen Bereichen bereit, Austausch oder Umrüstungen lohnen sich immer mehr. energiekonsens fördert solche CO2-Bilanzen in Unternehmen aus dem Bundesland Bremen mit 60 Prozent der Kosten, maximal 3.600 Euro.

Citipost will Fuhrpark klimafreundlich gestalten

So wird der Betrieb der Zustellungsfahrzeuge durch steigende Diesel- und Benzinkosten immer teurer: Umgerechnet rund sieben Cent pro Liter Benzin und acht Cent pro Liter Diesel seit diesem Jahr. Außerdem entfällt auf die Wagen der größte Anteil des CO2-Ausstoßes des Unternehmens von insgesamt mehr als 400 Tonnen im Jahr. „Wir wollen nach und nach unseren Fuhrpark mit Elektro- und Hybridfahrzeugen ersetzen“, kündigt Hansen an. „Das bietet sich grade für kurze Touren im Kernbereich der Stadt an. Ein kompaktes Elektrofahrzeug haben wir für die Zustellung schon im Einsatz, ein weiteres kommt Anfang 2021 dazu.“ Das sollte sich doppelt lohnen, denn die Bundesregierung plant, die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung für eine Entlastung bei der EEG-Umlage und damit der Strompreise einzusetzen.

Doch auch bei der Wärmeversorgung will die Citipost durch eine effiziente Heizungsanlage ansetzen sowie den Stromverbrauch durch Umrüstung auf LED-Beleuchtung senken. „Bei einigen Maßnahmen sind wir noch in der Findungsphase, aber wir streben an, unseren Kund*innen ein CO2-neutrales Produkt anzubieten“, so Schweers. Emissionen, die sich nicht vermeiden oder reduzieren lassen, will die Citipost kurzfristig durch Zertifikate ausgleichen. „Wir sehen uns als Unternehmen klar in der Verantwortung, beim Klimaschutz einen Beitrag zu leisten.“

Fördermöglichkeiten und Beratung im Land Bremen

Neben der CO2-Bilanz gibt es etliche weitere Förderungen, die Unternehmen dabei unterstützen, sich klimafreundlicher und zukunftssicher aufzustellen – von Zuschüssen für technische Anlagen bis zu günstigen Krediten. Eine regelmäßig aktualisierte Liste für Fördermöglichkeiten im Land Bremen finden Unternehmen auf der Webseite der Klimaschutzagentur unter www.energiekonsens.de/unternehmen. Bei Fragen rund um CO2-Bilanzen und Fördermöglichkeiten für Bremerhavener und Bremer Unternehmen erreichen Sie das Team von energiekonsens kostenlos unter 0421/37 66 71-0 oder per Mail unter unternehmen@energiekonsens.de.


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