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Auch Feuerverzinken kann Klima schützen

Klimaschutzorientierte Unternehmen trafen sich im Klimahaus Bremerhaven

Erneut traf sich die Initiative Wirtschaft pro Klima des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management e.V. (B.A.U.M.) im Bremerhavener Klimahaus, um sich mit anderen klimaschutzorientierten Unternehmen zu vernetzen. Auf dem Programm standen Vorträge von Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft, die sich mit dem Klimawandel beschäftigen und Konzepte, Strategie und konkrete Maßnahmen entwickeln, um einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt zu leisten.

Die grundlegende Herausforderung des Klimawandels schilderte zum Auftakt der Treffens Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegner-Institut, als Klimaforscher Mitglied des Weltklimarats, in drastischen Worten und Bildern. Er wies anhand von Fakten aus der Forschung eindringlich auf die Brisanz des Themas hin und bestärkte die Unternehmen in ihrer Handlungsbereitschaft in Sachen Umweltschutz. „Wollen wir eine nachhaltige Zukunft, oder wollen wir eine Zukunft, in der wir den Karren vor die Wand fahren?“ Mit diesen Worten warnte Prof. Pörtner vor dramatischen Folgen für die Menschheit, sollte der menschengemachte Wandel des Klimas nicht endlich ernstgenommen werden. Er betonte auch die wirtschaftlichen Schäden, die zum Beispiel durch Extremwetterereignisse entstehen würden. Vor allem in Entwicklungsländern prophezeite er gesellschaftliche Katastrophen. Bereits vor dem Überschreiten der im Pariser Klimaabkommen verankerten Grenzwerte (max. zwei Grad Erderwärmung im Vergleich zur Situation vor der Industrialisierung) drohen Ozeanversauerung, Sauerstoffverlust und Extremwetterlagen wie extreme Hitze und Starkregen.

Doch zumindest unter den Anwesenden in Bremerhaven hatte noch keiner die Hoffnung aufgegeben. Alle schienen motiviert, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und stattdessen zur Tat zu schreiten. So knüpfte Alexander Hofmann, geschäftsführender Gesellschafter der Wiegel Gruppe, an die aufrüttelnde wissenschaftliche Analyse an. Er gab einen Einblick in die Produktionsvorgänge seines Unternehmens und veranschaulichte, dass Feuerverzinkung Umweltschutz nicht ausschließt. Eindrucksvoll zeigte er, wie die nach CO2-Sünde und giftigen Dämpfen klingenden Abläufe beim Feuerverzinken mit dem Schutz unserer Natur in Einklang gebracht werden können – und sein Unternehmen genau dadurch auch deutlich profitabler arbeite als die Mitbewerber.

Auch Annette Schimmel, Leiterin des Projektes Green Economy bei der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS), stellte auf anschauliche Weise dar, wie die BIS eine zukunftsorientierte Infrastrukturentwicklung für Bremerhaven angeht. Sie betonte die Bedeutung unseres Umgangs mit der Natur und beschrieb, wie dies in dem Projekt „Lune Delta“ in Bremerhavens Süden genau umgesetzt werden soll. Von dem nach strengen Kriterien der Nachhaltigkeit konzipierten Gewerbegebiet soll zukünftig die Wirtschaft profitieren und gleichzeitig keine Gefahr für das angrenzende Schutzgebiet darstellen. Konzepte einer „Sharing Economy“ werden dabei genauso in das Projekt miteinbezogen wie eine Kreislaufwirtschaft, um Ressourcen zu schonen.

Dass Innovation und Digitalisierung wichtige Motoren für nachhaltige Entwicklung sein können, verdeutlichte Sebastian van Vliet von ID-Impuls. Die Tochtergesellschaft von abat entwickelte die agile Softwarelösung ID Report. Das Programm unterstützt die Berichterstattung nachhaltiger Unternehmensaktivitäten auch in der Vorlieferkette und beweist, dass Innovation, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz wunderbar unter einen Hut passen.

Als Mitveranstalter des Netzwerktreffens gab auch Arne Dunker, Geschäftsführer des Klimahauses, einen kurzen Einblick in das Konzept der Erlebniswelt. Er veranschaulichte, wie das Unternehmen seit zehn Jahren erfolgreich den Spagat zwischen Unterhaltung und Bildung schafft und wichtige Aufklärungsarbeit in Sachen Klima leistet. Mit einem ausgereiften Konzept vermittelt es sowohl Urlaubern als auch Einheimischen jeden Alters einen Einblick in unterschiedliche Klimazonen und das Leben von deren Bewohnern.

Interessierte Teilnehmer konnten sich am nächsten Tag bei einem Besuch des Klimahauses selbst überzeugen. Im Rahmen einer Sonderführung bekamen sie eindrucksvoll vor Augen geführt, dass unser aller Handeln wichtig für den Erhalt unseres Planeten ist. Und dass nichts auf dieser Welt es Wert ist, unseren Planeten und all seine Bewohner zu vernichten.


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