Nachhaltig wirtschaften, zukunftsfähig wachsen
Festmachen in Bremerhaven
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Baukultur in Bremerhaven bewahren

Auf dem 9. Bremerhavener Bauforum am 28. März in der Hochschule Bremerhaven erfahren Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie das nachhaltig gelingt.

„Wer in Bremerhaven lebt oder arbeitet, weiß: In der Seestadt gibt es einige Häuser aus der Gründerzeit und unter Denkmalschutz stehende Gebäude, die das Gesicht der Stadt prägen. Leider sind viele von ihnen in die Jahre gekommen und müssen insbesondere mit Blick auf mehr Energieeffizienz dringend modernisiert werden“, sagt Stadträtin und Baudezernentin Dr. Jeanne-Marie Ehbauer. Das sei in den meisten Fällen nicht so einfach: „Energetisches Sanieren im Bestand ist immer eine Herausforderung, wenn man die historische Substanz erhalten will.“ Wie eine Frischkur gelingt, ohne den Charme einer alten Immobilie zu zerstören, das zeigen die Initiatoren und Referenten des 9. Bremerhavener Bauforums am 28. März. Die kostenlose Veranstaltung aus der Reihe Klimastadt:bauen! beginnt um 18.30 Uhr in der Alten Mensa der Hochschule und richtet sich an Wohnungsbaugesellschaften sowie Bauherren und -praktiker.

Nach einer Einführung ins Thema durch Jeanne-Marie Ehbauer schließen sich Vorträge an. Den Auftakt macht Uwe Schwartz vom Landesamt für Denkmalpflege in Bremen. Er erläutert, was erhaltenswerte Bausubstanz ist und wo sich diese in Bremerhaven finden lässt. Der Kunsthistoriker hat Altbau-Perlen in den Stadtteilen erfasst, die bedeutsam für das bestehende Stadtbild sind. Zu diesen gehört der Altbau in der Lutherstraße 18 in Bremerhaven-Lehe, den Eigentümer Hartmut Mahnkopf derzeit energetisch überholen lässt. Ole Desens, Student an der Hochschule Bremerhaven, präsentiert erste Erfolge: Unter Inanspruchnahme von Fördermitteln aus verschiedenen Programmen wurden in dem Mehrfamilienhaus bereits die Fenster mit Dreifachverglasung versehen, ein Wärmedämmverbundsystem in die Fassade eingebaut und das Dach gedämmt. In einem weiteren Schritt werden nun eine Fußbodenheizung und Fernwärme installiert. „Dabei gilt es, einen Kompromiss zwischen dem technisch Machbaren und dem sorgsamen Umgang mit den bewahrenswerten architektonischen Details zu finden“, betont Ole Desens. Er berichtet von entsprechenden Schwierigkeiten und benennt Lösungswege des Bauherrn.

Ein weiteres Beispiel aus der Praxis stellt der Diplom-Ingenieur Burkhard Henning vom energie + baukontor in Bremen und Kiel vor: die Komplettsanierung der 1886 erbauten Hemelinger Apotheke. Er schildert, mit welchen Ideen und Kniffen es gelang, den Primärbedarf des Hauses um 85 Prozent zu senken und trotzdem Stuckdecken, Wandgemälde und Wintergarten zu erhalten. Heinfried Becker, Projektleiter bei der Klimaschutzagentur energiekonsens und Sprecher der Klimastadt Arbeitsgemeinschaft Bauen und Sanieren, die zum Bremerhavener Bauforum einlädt: „Wir erwarten viele Anregungen zu Sanierungsmaßnahmen, die wir im Anschluss mit unseren Gästen diskutieren wollen.“

Teilnahme kostenfrei. Anmeldung erforderlich. Den Link zur Anmeldung finden Sie hier. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.


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