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Best Practices aus der Wirtschaft, GREEN SEA, Materialeffizienz, Naturschutz

Für sichere Lebensmittel und Umweltschutz: Frozen Fish International verpackt nachhaltig

Das Fischstäbchen an sich ist eine praktische Sache. Die kleine rechteckige Portion ist nicht nur lecker, sondern lässt sich auch äußerst gut verpacken – bis zu 32 Fischstäbchen pro Packung. Die Firma Frozen Fish International GmbH (FFI) im Bremerhavener Fischereihafen ist mit täglich rund sieben Millionen produzierten Fischstäbchen so etwas wie der Weltmeister in dieser Disziplin. Dabei achtet das Unternehmen nicht nur auf nachhaltig gefangenen Fisch, sondern seit langem auch auf das Material der Verpackung. Der Faltschachtelkarton ist zu über 95 Prozent aus Holz als nachwachsenden Rohstoff und somit hervorragend zu recyceln. Durch die Recyclingkennzeichnung „Ich gehöre ins Altpapier“ ist der Recyclingweg dieser Verpackungsart für den Verbraucher klar erkennbar.

„Für uns ist das Thema Nachhaltigkeit ein sehr wichtiger Punkt. Immerhin verarbeiten wir pro Jahr rund 220 Millionen Verpackungen. Das ist umweltmäßig schon eine Hausnummer“, sagt Ralf Gaile. Der 52-jährige leitet die Verpackungstechnik bei FFI und steht vor einer ganzen Wand mit Verpackungsmustern in seinem Büro. Insgesamt gibt es im Unternehmen rund 40 verschiedene Verpackungsarten und Faltschachteln. Je nachdem, was verarbeitet wird – vom Fischstäbchen bis zum Schlemmerfilet.

Für den Klassiker „Fischstäbchen“ setzt Frozen Fish International auch auf den Klassiker unter den Packstoffen: den Karton. Aber das ist nicht etwa ein x-beliebiger Karton. „Der Rohstoff dafür stammt von zertifizierten Herstellern aus Finnland und aus nachhaltiger Forstwirtschaft“, erklärt Ralf Gaile. Mehr noch: Der leckere Aufdruck mit dem Bild knuspriger Fischstäbchen lässt einem zu Recht das Wasser im Mund zusammenlaufen – und vor allem unbedenklich. „Die Druckfarbe ist frei von Mineralölen. Das ist extrem wichtig, da wir in dieser Verpackung schließlich ein hochwertiges Lebensmittel verkaufen, das nicht belastet werden darf.“

Um den Inhalt der Fischstäbchen-Verpackung noch besser zu schützen, setzt FFI auf einen minimalen Kunststoff-Anteil. Die Innenseite des Kartons ist aufgrund des Direktkontaktes mit Polyethylen (PE) beschichtet. Der Kunststoff verhindert gleichzeitig, dass Fett durch die Verpackung nach außen dringt. „Der PE-Anteil an der Verpackung liegt unter fünf Prozent. Außerdem wird die PE-Schicht auch noch für den Verschluss der Verpackung eingesetzt. Wir benutzen hier keine zusätzlichen Kleber. Das ist ein weiterer Vorteil für die Umwelt“, erklärt Ralf Gaile.

Insgesamt ist die Verpackung über die Jahre immer wieder auf den Prüfstand gestellt und verbessert worden. So ist die Materialstärke immer weiter reduziert worden, damit weniger Rohstoff pro Verpackung verbraucht werde. Material und Verpackungsanlage sind perfekt aufeinander abgestimmt um eine möglichst hohe Produktionseffizienz zu gewährleisten.

Auch am Beispiel des Klassikers Schlemmerfilet zeigt sich großes Einsparpotential. Ralf Gaile: „Wir produzieren von diesem Artikel rund 40 Millionen Stück pro Jahr. Wenn wir hier sechs Gramm Material pro Faltschachtel einsparen, dann reduzieren wir die jährlich verbrauchten Rohstoffe um insgesamt 240 Tonnen.“ Zudem seien die Faltschachteln bei FFI generell nur so groß, wie es für das Produkt und die Verarbeitung notwendig sei. Ein zusätzlicher Verschnitt falle nicht an.

„Unser Unternehmen achtet sehr darauf, dass das verwendete Verpackungsmaterial recycelbar ist“, sagt Ralf Gaile. „Der hohe Kartonanteil und der geringe Kunststoffanteil werden im Recyclingprozess voneinander getrennt. Die Papierfasern sind komplett recycelbar.“ Die Recycling-Frage gelte auch für die Alu-Schalen des in Bremerhaven produzierten Schlemmerfilets. „Natürlich gibt es Mitbewerber, die inzwischen Karton basierende Schalen statt Alu-Schalen für bestimme Produkte einsetzen. Allerdings muss man dabei auch sehen, dass Aluminium sich zu 100 Prozent recyceln lässt. Die Karton basierte Schale hingegen ist von innen mit einem hohen Kunststoffanteil beschichtet. Der Recyclinganteil liegt nachweislich bei nur bei etwa 44 Prozent“, rechnet Ralf Gaile vor. Apropos Recycling: Alles, was bei Frozen Fish in der Produktion an überschüssigem oder beschädigtem Verpackungsmaterial anfällt, wird getrennt gesammelt und dem Recycling zugeführt.

Auch zukünftig wird das Unternehmen – auch im Hinblick auf das neue Verpackungsgesetz, das am 1.1.2019 in Kraft tritt und die derzeitige Kunststoffdiskussion – weiter daran arbeiten, die Verpackung im Sinne von Umwelt und Verbraucher weiter zu verbessern. Das Ergebnis wird im wahrsten Sinne des Wortes weitreichende positive Folgen haben. Wie umfangreich, das wird deutlich, als Ralf Gaile die lange Liste der Länder vorliest, in die FFI seine Produkte liefert: „Großbritannien, Frankreich, Schweden, Deutschland, Italien, Österreich, Portugal, Spanien….“ Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 3.800 Mitarbeiter – rund 600 davon in Bremerhaven – und hat Fabriken in sieben europäischen Ländern.


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