Nachhaltig wirtschaften, zukunftsfähig wachsen
Festmachen in Bremerhaven
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Nils Schnorrenberger BIS

© Joerg Sarbach

Best Practices aus der Wirtschaft, GREEN CLIMATE, Klimawandel

Klimaschutzstrategie setzt ehrgeizige Ziele

Abschlussbericht der Enquetekommission des Landes Bremen unterstützt Bremerhavener Ansätze

Gut zwei Jahre ist es her, dass die Bremische Bürgerschaft beschlossen hat, eine Enquetekommission zur Erarbeitung einer „Klimaschutzstrategie für das Land Bremen“ einzusetzen. Deren Abschlussbericht liegt inzwischen vor – und gibt den Ansätzen, die Bremerhaven schon seit Jahren verfolgt, neuen politischen Rückenwind. Die im Bericht formulierten Ziele stehen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen und sehen vor, dass das Land Bremen seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 60 Prozent gegenüber 1990 reduziert. Klimaneutralität soll demnach bis 2038 erreicht werden. Um das zu schaffen, sind ambitionierte Maßnahmen in unterschiedlichen Sektoren erforderlich.

Viele Möglichkeiten zu handeln

Mit gutem Beispiel vorangehen soll laut den Handlungsempfehlungen der Enquetekommission die öffentliche Hand, die zum Beispiel die energetische Gebäudesanierung, den Ausbau der PV-Anlagen auf öffentlichen Dächern und die Umstellung des öffentlichen Fuhrparks auf klimaneutrale Antriebe aktiv vorantreiben soll. Und auch die Wirtschaft wird einen wesentlichen Beitrag zu leisten haben. In Bremerhaven sind es unter anderem die energieintensiven Bereiche fischverarbeitende Industrie, Fliesenproduktion und Häfen, in denen sich besondere Potenziale für klimafreundlichere Abläufe zeigen. Die Kommission empfiehlt hier unter anderem verstärkte Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, die vermehrte Nutzung und Erzeugung erneuerbarer Energien, die Elektrifizierung von Prozessen sowie den umfangreichen Einsatz von grünem Wasserstoff.

Wasserstoff als Energieträger der Zukunft

Die Häfen sollen sich in den kommenden Jahren zu wichtigen Standorten für Elektrolyseanlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff entwickeln: Hier wertet die Kommission die Anbindung an das europäische Offshore-Windkraftnetz als großen Standortvorteil. Zudem habe Bremerhaven das Potenzial, Versorgungsstandort für auf Wasserstoff basierende Schiffstreibstoffe sowie Anlandepunkt für per Schiff antransportierten grünen Wasserstoff und Wasserstoffderivate (zum Beispiel Methanol) zu werden. Mit Blick auf die Gewerbegebiete hält der Abschlussbericht fest, dass deren Planung und Entwicklung künftig dem Klimaschutz einen hohen Stellenwert einräumen und möglichst dem Konzept der Zero-Emission-Gewerbegebiete folgen soll. Als Positivbeispiel wird hier ausdrücklich das grüne Gewerbegebiet „Lune Delta“ genannt.

Bremerhaven vorne mit dabei“

Der Umwelt- und Klimaschutz gehört zu den drängendsten Aufgaben der Zukunft“, betont Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS. „Für die Wirtschaft ergeben sich daraus große Herausforderungen – zugleich aber auch vielfältige Chancen.“ In Bremerhaven habe man sich schon früh auf den Weg zur grünen Transformation gemacht, sagt Schnorrenberger und nennt neben „Lune Delta“ das Elektrolyseur-Testfeld des Fraunhofer IWES als weiteres Beispiel mit Strahlkraft. „Bremerhaven ist vorne mit dabei“, macht der BIS-Chef deutlich. „Wir haben vorgedacht, was die Enquetekommission jetzt in ihrem Abschlussbericht beschrieben hat.“ Es sei sehr positiv zu bewerten, dass es für die bisherigen Ansätze nun auch eine deutlich formulierte politische Unterstützung gebe.


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