Das Deutsche Schifffahrtsmuseum aus Bremerhaven tritt der Deutschen Allianz Meeresforschung bei
Schwerpunkt ist der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse, um für einen nachhaltigen Umgang mit den Meeren und Ozeanen zu sensibilisieren
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM) ist jetzt Mitglied der neu gegründeten Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) – einem Zusammenschluss der führenden Meeresforschungseinrichtungen in Deutschland. Damit sind aus dem Bundesland Bremen jetzt fünf Wissenschaftseinrichtungen in der DAM vertreten:
- Das Deutsche Schifffahrtsmuseum
- Das Alfred Wegener Institut Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung
- Das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen MARUM
- Das Max Planck Institut für Marine Mikrobiologie
- Das Leibnitz-Zentrum für Marine Tropenforschung
Die DAM vermittelt in Politik und Gesellschaft Handlungswissen und -optionen zum Schutz und der nachhaltigen Nutzung von Küsten, Meeren und Ozeanen. Mit ihrem Fokus auf Lösungen und die Zukunft unterstützt die Allianz den notwendigen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit Meeren und Ozeanen.
Die Geschäftsführende Direktorin des DSM, Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, sieht in der Zusammenarbeit innerhalb der DAM großes Potential: „Über Meeresnutzung zu reden, bedeutet heute mehr denn je, über Verantwortung zu reden. Mit unserem Forschungsfeld Mensch und Meer und der Möglichkeit, Wissenschaft in Ausstellungen erlebbar zu machen, können wir viele Menschen erreichen, um sie für einen nachhaltigen Umgang mit den Meeren und Ozeanen zu sensibilisieren. Mit diesen Kompetenzen bringen wir uns gern in die DAM ein.“
Hintergrund
Meere und Ozeane spielen eine zentrale Rolle für globale Klimaprozesse, zählen zu den bedeutendsten Ökosystemen der Erde und beeinflussen das Leben von Millionen von Menschen. Es besteht ein großer Bedarf an Wissen darüber, wie die Meere geschützt und ihre Nutzung durch den Menschen nachhaltiger gestaltet werden kann. 2019 hat die deutsche Meeresforschung gemeinsam mit dem Bund und den norddeutschen Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) gegründet. Damit hat Deutschland eine der weltweit größten marinen Forschungsallianzen ins Leben gerufen. Ziel der DAM ist es, den nachhaltigen Umgang mit den Küsten, Meeren und Ozeanen durch Forschung, Datenmanagement und Digitalisierung, Infrastrukturen und Transfer zu stärken. Dafür erarbeitet die DAM gemeinsam mit ihren Mitgliedseinrichtungen lösungsorientiertes Wissen und vermittelt Handlungsoptionen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Zu den Kernbereichen der DAM zählen Forschung, Datenmanagement und Digitalisierung, Infrastrukturen und Transfer.
FORSCHUNG
Die DAM entwickelt und koordiniert lösungsorientierte Forschungsmissionen insbesondere zu aktuellen, gesellschaftlich relevanten Fragen, in denen wissenschaftsbasierte Entscheidungsoptionen für einen nachhaltigen Umgang mit den Küsten, Meeren und Ozeanen erarbeitet werden. Die Auswahl und Durchführung der Forschungsmissionen erfolgt im Austausch mit Stakeholdern. Aktuell wurden zwei Themen ausgewählt: Meere schützen und nachhaltig nutzen (Optionen, Konzepte und Strategien) sowie Meere als Kohlenstoffspeicher (Ein Beitrag zum Klimaschutz).
DATENMANAGEMENT UND DIGITALISIERUNG
Gemeinsam mit den Mitgliedseinrichtungen erarbeitet die DAM außerdem ein integriertes und verlässliches Datenmanagementkonzept für die Forschungslandschaft. Sie unterstützt einen offenen Zugang
zu Meeresforschungsdaten nach den FAIR-Prinzipien (auffindbar, zugänglich, interoperabel, wiederverwendbar). Ziel ist die Generierung eines Mehrwerts für Wissenschaft und Innovation durch den offenen Zugang und die Integration von qualitätsgesicherten Forschungsdaten über Disziplingrenzen hinweg. Dies erfolgt unter Berücksichtigung der Aktivitäten der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI).
INFRASTRUKTUREN
Die deutsche Meeresforschung verfügt mit ihren Forschungsschiffen und -stationen, Unterwasserfahrzeugen, Observatorien und Flugzeugen über einzigartige Forschungsinfrastrukturen. Um eine effiziente Nutzung dieser Infrastrukturen zu ermöglichen, entwickelt die DAM übergreifende Nutzungs- und Betriebskonzepte. Der Betrieb der Infrastrukturen bleibt Aufgabe der Einrichtungen.
TRANSFER
Erkenntnisse aus der Wissenschaft werden gesellschaftlich wirksam, wenn sie zu Innovationen, Entwicklungen, Entscheidungsfindungen oder Wissenszuwachs außerhalb der Forschung führen. Zugleich können gesellschaftlich relevante Fragen und Sichtweisen durch einen Austausch mit Nicht-Wissenschaftlern in die Forschung einfließen. Der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist daher ein wesentliches Element der DAM. Die DAM bündelt die Expertise der deutschen Meeresforschung zum nachhaltigen Umgang mit den Küsten, Meeren und Ozeanen und sorgt für einen zielgruppengerechten Wissensaustausch. Außerdem erarbeitet die DAM Strategien für Kooperationen mit der Wirtschaft, Nachwuchsförderung und den Aufbau von Wissenspartnerschaften.