Planungsstand Lune Delta

Weitere Gutachten zur Erstellung des Bebauungsplans werden demnächst beauftragt. 

Ende 2019 wurde seitens der Stadt Bremerhaven die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 494 „Green Economy-Gebiet Lune Delta“ beschlossen. Ziel ist die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein Gewerbe- und Industriegebiet, in dem eine nachhaltige Ver- und Entsorgung, nachhaltige Mobilitäts- und Logistikkonzepte, ein sensibler Umgang mit Natur und Landschaft und die Berücksichtigung sozialer Aspekte umgesetzt werden.

Umweltprüfung wird vorbereitet

Auch wenn das Gebiet nachhaltig geplant wird, muss eine Umweltprüfung erfolgen, um mögliche Auswirkungen der Infrastrukturmaßnahme auf die Schutzgüter Luft, Klima, Wasser, Boden, Stadt- und Landschaftsbild, Tiere /Planzen/biologische Vielfalt, Kultur und Mensch zu ermitteln und die Planungen ggf. zu korrigieren. Hierfür wurden den zuständigen Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange kürzlich die Planungen vorgestellt  und Vorschläge für den erforderlichen Umfang und den Detaillierungsgrad der zu erstellenden Umweltprüfung unterbreitet.

Planungen werden einen breiten Strukturmix ermöglichen

Zentraler Gedanke des Gesamtkonzeptes Lune Delta ist die bedarfsgerechte und schrittweise Erschließung der Bauflächen. In Folge dessen werden auch die Bebauungspläne für das Lune Delta abschnittsweise aufgestellt, geplant sind zwei bis drei Bebauungsplanverfahren. Der Bebauungsplan I sieht sowohl kleine, mittlere, als auch große Flächen vor, so dass gleich zu Beginn der Erschließung eine breiter Strukturmix realisiert werden kann. Außerdem soll eine zentrale Parkanlage sowie eine großzügige Wasserfläche komplett vorbereitet und gebaut werden.

Flexible Grundstücksgrößen

Das zugrunde liegende städtebauliche Konzept greift die Struktur der vorhandenen Landschaft (Fleete, gerichtete Parzellen, Deichrelikte, Wasserflächen) auf. Da die Bodenschichten wasserundurchlässig sind, ist eine Aufsandung der Geländes in flächenreduzierter Form von Warften vorgesehen, die entsprechend ihrer Größe in kleine S-Warften, mittlere M-Warften und große L-Warften unterschieden werden. Geplant sind 1.000 – 4.000 m2 große S-Warften mit einer zulässigen Gebäudehöhe von bis zu 15 Metern, 2.400 – 4.000 m2 große M-Warften mit einer bis zu 35 m zulässigen Höhe und 8.000 – 13.000 m2 große L-Warften mit einer zulässigen Gebäudehöhe von bis zu 50 m. Die Gebäudedächer und -fassaden sollen extensiv begrünt werden.

Mobilitätskonzept

Verkehrlich soll das Gebiet durch eine ringförmige Anb indung an die Straßen „Am Luneort“ und „Seeborg“ erschlossen werden.  An allen Erschließungsstraßen sind Rad- und Gehwege sowie Bushaltestellen vorgesehen. Ein direkte Gleisanbindung soll nicht realisiert werden, da eine Anbindung nördlich vom Plangebiet genutzt werden kann.

Naturnahe Entwässerung

Die Entwässerung soll naturnah gestaltet werden. Hierfür soll ein Gewässersystem aus einem dichten Netz an Gräben und dem zu bauenden Lune Wasser, das auch für die Freizeit- und Erholungsnutzung zur Verfügung stehen wird, gebildet werden. Natürliche Niederschläge speisen das Gewässersystem, eine Zuwässerung könnte aber auch in trockenen Sommern über die Alte Lune erfolgen. Das Wasser aus dem Lune Delta gelangt nicht in das angrenzende Naturschutzgebiet. Allerdings soll geprüft werden, ob eine Bewässerung über ein Tideschöpfung für den biotischen Austausch genutzt werden könnte.

Zertifizierung nach DGNB

Das städtebauliche Konzept bzw. die Erschließungsplanung des geplanten Gewerbe- und Industriegebiets Lune Delta wurde bereits im Oktober 2019 mit dem Vorzertifikat Platin ausgezeichnet – hierbei handelt es sich um die höchste Auszeichnungsstufe der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).

In den kommenden Monaten sollen weitere Gutachten erstellt und der Bebauungsplan weiter vorbereitet werden.