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Nachhaltige Mobilität in der Seestadt

Wer Wert auf nachhaltige Mobilität legt, hat in Bremerhaven neben Bus und Bahn auch die Möglichkeit des CarSharings. Das tut nicht nur dem eigenen Geldbeutel gut, sondern auch der Umwelt und der Nachbarschaft. 

Ein gemeinschaftlich genutztes Auto ersetzt viele private Pkw und schafft so Platz in der Stadt, damit etwas Neues entstehen kann. Der bekannteste Anbieter im Raum Bremen und Bremerhaven ist cambio. Bereits seit 14 Jahren bietet das Unternehmen umweltbewussten Bürgerinnen und Bürgern sowie Firmen eine Fahrzeugflotte zur Kurzzeitmiete an verschiedenen Stationen an – und damit  eine nachhaltige Alternative zum privaten Auto. Fleming Erdwiens, Standortmanager Bremerhaven bei der cambio, StadtAuto Bremen CarSharing GmbH ist mit der Entwicklung des Angebots zufrieden.

 

Herr Erdwiens, nachhaltige Mobilität ist auf dem Vormarsch. Wie hat sich das CarSharing Angebot speziell in der Seestadt entwickelt?

„cambio gibt es seit 2010 in Bremerhaven. Wir stellen aber gerade in den letzten Jahren eine deutliche Steigerung der Nachfrage fest. Schauen wir einfach mal fünf Jahre zurück, ins Jahr 2019: damals waren 250 Kund*innen mit sieben Fahrzeugen unterwegs. Seitdem stieg die Zahl der Nutzer*innen stetig jedes Jahr. Anfang 2023 hat sich die Zahl der Kund*innen auf 500 verdoppelt. Ganz aktuell haben wir 650 Kund*innen in Bremerhaven, das ist also nochmal ein Wachstum von 30 Prozent. Daran ist sehr eindrucksvoll zu sehen, wie sehr CarSharing den Einzug in den Alltag vieler Menschen gefunden hat. Natürlich passen wir dieser Entwicklung das Angebot an.“

In Bremen stehen über die Stadt verteilt 640 Fahrzeuge zur Verfügung. Wie viele sind es in Bremerhaven?

„Aus sieben Fahrzeugen an drei Stationen sind mittlerweile 16 an vier Standorten geworden, dabei achten wir darauf, dass wir nicht nur mehr Fahrzeuge vor Ort anbieten, sondern auch unterschiedliche Modelle. So bieten wir in Bremerhaven am Bahnhof seit kurzem auch einen Transporter an und haben das Angebot um weitere Kombi erweitert. Das macht CarSharing natürlich dann nochmal besonders attraktiv.

Wer neben einem Kleinwagen dann auch bei Bedarf einen Transporter zur Verfügung hat, der erkennt natürlich die Vorteile der Dienstleistung neben der rein finanziellen Ersparnis oder der Tatsache, dass man sich um nichts kümmern muss.

Der Bundesverband CarSharing errechnet, dass sich CarSharing für jene rechnet, die pro Jahr weniger als 14.000 Kilometer fahren und das sind sehr viele. Der Unterhalt eines privaten Pkw wird also tatsächlich immer teurer. Viele in Bremerhaven erkennen, dass CarSharing hier ein Gewinn sein kann, an Flexibilität, Zeit oder Geld.“

 

Wie ist die Auslastung der Fahrzeuge, welche Uhrzeiten sind besonders beliebt? Konzentriert sich das Interesse für nachhaltige Mobilität eher auf die Wochenenden?

„Stoßzeiten für private Fahrten sind ganz eindeutig die Wochenenden. Das ist wenig überraschend. Werktags brauchen viele gar kein Auto, auch das eigene nicht. Damit das Ganze aber wirtschaftlich ist und ökologisch sinnhaft, müssen unsere Autos natürlich auch werktags unterwegs sein. Ein stehendes Auto bleibt ein stehendes Auto, dabei ist es gleich ob CarSharing-Auto oder privater/dienstlicher Pkw. Der Mehrwert von CarSharing für die Allgemeinheit liegt ja darin, dass die Anzahl der Autos auf den Straßen durch Mehrfachnutzung reduziert wird.

Werktags sind es vor allem Unternehmen, die unsere Fahrzeuge für dienstliche Fahrten nutzen und damit Dienstfahrzeuge ersetzen. Viele Unternehmen haben errechnet, dass sie mit CarSharing günstiger fahren, weniger Verwaltungskosten haben und natürlich keinen Aufwand. Diese Mischung aus privater Nutzung am Wochenende und gewerblicher werktags ist für CarSharing optimal und das klappt in Bremerhaven schon sehr gut.“

 

Planen Sie das Angebot von vier Stationen noch zu erweitern, z.B. auf den Bremerhavener Süden?

„Entsprechend zu der Kundenentwicklung entwickelt sich natürlich die Nachfrage. Wir haben diese stets im Blick und passen das Angebot der Nachfrage an, erweitern die Flotte an den Standorten mit starker Nachfrage. So gewährleisten wir, dass unsere Kund*innen jederzeit ein Auto bekommen können. Beim Netzausbau achten wir auch darauf, dass die Standorte gut mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen sind oder das Fahrrad sicher abgestellt werden kann.

Die Herausforderung für uns als Anbieter liegt jeden Tag darin, unseren Kunden die Sicherheit zu geben, sie könnten jederzeit losfahren, wenn sie wollen. Ist das gegeben – wird der eigene Autobesitz auch immer unwichtiger.

Mit den jetzt vier Stationen in Bremerhaven decken wir in der Innenstadt ein großes Areal ab, natürlich wollen wir weitere Standorte erschließen und sind auch auf der Suche.“

 

 


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