Was das ATLANTIC Hotel Sail City so besonders macht
Das ATLANTIC Hotel Sail City Bremerhaven überzeugt mit einer außergewöhnlichen Nachhaltigkeitsstrategie. Wie die Hotelbranche umweltfreundlicher sein kann, erfahren Sie in diesem Gespräch von LifeVERDE mit Anja Wagner.
LifeVERDE: Liebe Anja, das ATLANTIC Hotel Sail City in Bremerhaven gehört zu den ATLANTIC Hotels. Was zeichnet diese Unterkunft aus?
ANJA WAGNER: Unsere unverwechselbare Lage direkt am Bremerhavener Weserdeich, der einmalige Ausblick auf Wesermündung, sowie Containerhafen, die zentrale Lage im Herzen des Tourismusresorts Havenwelten, unsere ganzheitlich nachhaltige Unternehmensphilosophie #grünunterwegs und unsere Überzeugung für den Standort Bremerhaven. Vom Standardzimmer bis hin zur Suite: Euer Hotel Sail City ist perfekt für alle, die die frische Meeresbrise und Nachhaltigkeit erleben wollen. Für wen eignet sich das Hotel Sail City und wie liegen die Zimmer preislich? Wir lieben ganz besonders den bunten Mix unserer Gäste. Bei uns checken sowohl Geschäftsreisende, Veranstaltungsteilnehmer:innen, Familien und Städtereisende, Honeymooner und viele weitere ein. Bei unseren Zimmerpreisen handelt es sich um tagesaktuelle Raten – frühes Buchen lohnt sich also.
LifeVERDE: Viele Hotels reduzieren im Zuge der Nachhaltigkeit beispielsweise das tägliche Waschen und Neuaufbereiten der Handtücher, aber ihr geht mit „Grün unterwegs“ noch weiter. Wie verankert ihr mehr Nachhaltigkeit in eurem Unternehmen?
ANJA WAGNER: Wir sind überzeugt davon, dass ein wesentlicher Teil unserer Erfolgsgeschichte aus unserer Reflektiertheit und der damit verbundenen Wandlungsfähigkeit resultiert. Stets aufgeschlossen für Neues, wagen wir uns immer wieder an wichtige Klimaschutzthemen, maßgeschneiderte Weiterentwicklungsangebote oder Trainingsmethoden und innovative Projekte heran. Das macht uns sowohl als individuelle Persönlichkeiten als auch als Wirtschaftsunternehmen spürbar resilienter.
Uns ist wichtig, dass wir mit unseren inzwischen mehr als 500 Maßnahmen Nachhaltigkeit konkret erlebbar machen. Unser Team ist über alle Ebenen hinweg daran beteiligt – entwickelt aus individuellen Vorschlägen eigenverantwortlich Testläufe und daraus wiederum konkrete Maßnahmen. Besonders wichtig ist uns hierbei, dass wir unseren Gästen Nachhaltigkeit in leicht kopierbaren Beispielen vorleben. Jedes Seifenstück, das wir bewusst in jedem unserer 120 Hotelzimmer einsparen, kann so leicht in den Alltag unserer vielen Übernachtungsgäste übernommen werden.
Gehen wir mit zu großen Schritten zu schnell voran, lernen wir aus dem täglichen Dialog mit unseren Gästen, wie wir unsere Kommunikation zu all unseren Herzensthemen weiter verbessern können.
LifeVERDE: Nach einer langen Erkundungstour durch Bremerhaven erwartet die Gäste das Restaurant STROM voller saisonaler und regionaler Kost. Wie vereint ihr hochwertige Kulinarik und Nachhaltigkeit für eure Gäste?
ANJA WAGNER: Wir setzen auf unsere langjährige Zusammenarbeit mit unseren regionalen Partnern und Lieferanten, wie z.B. der Deutschen See. Ein „Weniger“ an Auswahl auf unserer Speisekarte ist ein überzeugtes „Mehr“ für Nachhaltigkeit, um lange Lieferwege zu vermeiden. Jedes Gericht unserer Speisekarte ist mit seinem spezifischen CO2-Fußabdruck versehen. Lebensmittelabfälle vermeiden wir ganz aktiv. Einerseits erfassen wir sie täglich, um sie kontinuierlich zu verringern – andererseits entwickeln wir Edutainment-Formate wie unser #Resteessen, um gezielt zu diesem Thema zu sensibilisieren. Unser beliebtes und reichhaltiges Frühstück ist zu 100% verpackungsneutral und zieht z.B. heimisch verfügbare Obstsorten tropischen Exoten vor.
LifeVERDE: Zu einem Aufenthalt in Hotels gehören außerdem die Anreise sowie Freizeitbeschäftigungen. Wie gestaltet ihr diese nachhaltig und was können Besucher*innen alles erleben?
ANJA WAGNER: Wir bieten unseren Veranstaltungsteilnehmenden das Veranstaltungsticket der Deutschen Bahn an. Wer sich auf unserer Website über die Anreise informiert, bekommt als erste Empfehlung die Anfahrt mit den ÖPNV erläutert. Unseren Hotelgästen bieten wir 4 E-Ladesäulen in der Tiefgarage an. An Freizeitaktivitäten empfehlen wir die fußläufig erreichbaren Attraktionen unserer Seestadt, wie z.B. den Zoo am Meer, das Klimahaus Bremerhaven oder das Deutsche Auswandererhaus und die weitere Erkundung Bremerhavens per Bus oder Fahrrad.
Wir haben zwei Leih-E-Bikes im Angebot und einen externen Fahrradverleih in unmittelbarer Hotelnähe. Kreuzfahrtgästen empfehlen wir statt einzelner Taxifahrten einen Shuttlebus, den wir in Zusammenarbeit mit der städtischen Verkehrsgesellschaft anbieten. In unserem hoteleigenen Regio-Shop bieten wir nur nachhaltige Mitbringsel an, die Bremerhaven-Bezug haben und anstupsen, dass Souvenirs auch aktiv Gutes unterstützen können.
LifeVERDE: Bei der Vorbereitung der Zimmer und dem generellen Service ist geschultes Personal unabdingbar. Wie achtet ihr auf einen fairen und nachhaltigen Umgang?
ANJA WAGNER: Housekeeping im Speziellen:
Unser Housekeeping-Team besteht zu 100% aus eigenem Personal, unsere erfahrenen Teammitglieder sind bereits seit vielen Jahren bei uns an Bord. Sie sehen die Hotelzimmer als „ihre“ Etagen an und gehen entsprechend sorgfältig mit ihnen um. In unserer Unterhaltsreinigung nehmen wir regelmäßig Anpassungen vor und haben bereits vor Jahren auf probiotische Reinigungsmittel umgestellt. Aktuell setzen wir verstärkt Dampfreiniger in den Badezimmern ein.
Allgemein:
Reflexion und das Hinterfragen des eigenen Verhaltens ist für uns besonders im Sozialen ein wesentlicher Punkt: Seit längerer Zeit bewegen wir uns weg von den reinen Zahlen, hin zu mehr und fairem Miteinander. Dabei greifen wir beispielsweise durch Supervision auch in die bisherige Unternehmenskultur ein, alte Verhaltensweisen sollen bewusst über Bord geworfen werden. Solche Angebote, auch unser smile training für Auszubildende im 1. Lehrjahr, sind mit finanziellem Aufwand verbunden, bringen aber enorm viel. Während der Pandemie ist das sehr deutlich geworden, denn wir hatten weniger damit zu kämpfen, dass Mitarbeitende in andere Berufe abgewandert sind.
TeamCamp:
Im November 2019 veranstalteten wir unser erstes TEAMCamp. Dieses Kommunikationstool für einen gemeinsamen Austausch aller Abteilungen auf Augenhöhe wurde von den Mitarbeiter:innen mit Begeisterung aufgenommen. In unserem Unternehmen gibt es viele positive Erfahrungsberichte aus allen Abteilungen, dass individuelle Trainings spürbar zu Persönlichkeitsentwicklung und -entfaltung beitragen. Der abteilungsübergreifende Austausch untereinander lässt sich allerdings selten mit dem Tagesgeschäft vereinbaren. Das TEAMCamp ist aus dem smile training gewachsen und schließt diese Lücke. Das Format entspricht einem BarCamp. In offenen Workshops werden die Inhalte von den Teilnehmer:innen erst bei Veranstaltungsbeginn selbst entwickelt. Bei laufendem Betrieb tauschte sich gut die Hälfte des 100-köpfigen Hotelteams in drei Blöcken à zwei Stunden aus – auf Augenhöhe und ohne Ausnahme, auch der Direktor wurde geduzt. Vielseitige Themen sind immer schnell gefunden: Zeitmanagement, Kommunikation im Team, aktive Pausengestaltung, neue Ideen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement und den Tagungsbereich sowie Optimierungen für das ganze Haus. Im offenen Miteinander zu erfahren, was andere Kolleg:innen bewegt und wie sie denken, bewerten die Teilnehmenden ebenso als Bereicherung wie die Erfahrung, dass jede Aussage wertgeschätzt wird.
LifeVERDE: Im ATLANTIC Hotel Sail City finden regelmäßig Tagungen und Firmenfeiern statt. Wie werden diese Events von euch umweltfreundlich aufbereitet?
ANJA WAGNER: Uns ist wichtig, dass umweltfreundliche Veranstaltungen in Verbindung mit einer Buchung bei uns „selbstverständlich“ werden. Mehr und mehr Firmenvorgaben geben die Auswahl nachhaltiger Hotels und Veranstaltungslocations schlicht vor. Hierauf wollten wir vorbereitet sein und machten uns bereits vor 10 Jahren auf den Weg unserer green transformation. Bei uns kommt statt zugekaufter Mineralwasserflaschen aufbereitetes Leitungswasser zum Einsatz. Wir setzen durchweg Recyclingpapier und ökologisch vertretbare Moderationsmaterialien ein. Statt Tischwäsche nutzen wir abwischbare Stehtischplatten mit dunklem Furnier. Aus unzähligen Skirtings von früher wurden nach und nach Savanten, die wir sogar bis hin zur Buffetbeschilderung nutzen, weil diese abwischbar ist. Für Buffets produzieren wir lieber frisch nach, statt alles in übermäßigen Mengen von Anfang an bereitzustellen. Ggf. entstehende Wartezeiten verstehen wir als Chance, den Teilnehmenden unsere Motivation für diesen Schritt zu erläutern. Wir sind Unterstützer der Initiative United Against Waste e.V. und erfassen alle Lebensmittelreste, sensibilisieren zu diesem Thema aus Überzeugung sowohl Mitarbeitende wie auch Gäste.
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