Bremerhaven auf dem Weg zur Testregion und zum Kompetenzzentrum für Wasserstoffanwendungen
Die BIS Wirtschaftsförderung richtete erneut das Wasserstoff-Symposium aus und ist vom 19.-20.10.2022 auf der Hydrogen Technology Expo Europe in Bremen vertreten.
Rund 125 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen am 11.10.2022 am Wasserstoff-Symposium der BIS Wirtschaftsförderung teil und konnten sich davon überzeugen, dass sich die Seestadt erfolgreich auf den Weg gemacht hat, Testregion und Kompetenzzentrum für Wasserstoffanwendungen zu werden.
Grünes Gas für Bremerhaven
Erst drei Jahre ist es her, dass die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Frau Dr. Claudia Schilling, verkündet hat, DAS zentrale Wasserstoffprojekt für das Land Bremen in den Senat einzubringen: Mit dem Projekt „Wasserstoff – Grünes Gas für Bremerhaven“ sollte erstmals eine konkrete Infrastruktur zum Aufbau der Wasserstofftechnologie im Land Bremen geschaffen werden. Und diese Infrastruktur nimmt nun konkrete Züge an: Kevin Schalk von Fraunhofer IWES konnte auf dem Symposium berichten, dass jetzt der Bauantrag für das Hydrogen Lab zum Test von Wasserstoff-Elektrolyseuren genehmigt ist und noch im November der erste Spatenstich auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes durchgeführt werden soll. Doch nicht nur das: Neben den vom Land und der EU bereitgestellten Mitteln konnte das Fraunhofer IWES weitere Forschungsmittel für das zukunftsträchtige Thema Wasserstoff gewinnen. Damit will sich das Forschungsinstitut neben der Forschung für eine kostengünstige Produktion von Wasserstoff auch mit der Stabilisation unseres Energiesystems und der effizienten Speicherung überschüssiger Windenergie zu Lande und auf hoher See beschäftigen. Besonders spannend scheint dabei die Frage zu sein, wie die Abwärme der Elektrolyseure genutzt werden kann, um diese zur Entsalzung des Meerwassers, das für die Wasserstoffproduktion auf See benötigt wird, ganz im Sinne einer Kreislaufwirtschaft effizient einzusetzen.
Microgrid
Uwe Werner von der Hochschule Bremerhaven präsentierte auf der Veranstaltung das Microgrid, das ebenfalls aus Mitteln des Senats gefördert wird. Hierbei handelt es sich um eine Testumgebung, in der (im Kleinen) aufgezeigt wird, wie eine vom Stromnetz unabhängige Energieversorgung mit Wind und Sonne funktionieren kann.
Klimaneutral unterwegs für die Forschung
Die Beschäftigung mit dem Thema Wasserstoff findet jetzt auch einen Transfer in die (Forschungs-)Schifffahrt des Alfred Wegener Instituts (AWI): Der Neubau der „Uthörn“, mit dem Forschende das ganze Jahr über in der Nordsee fahren und die Veränderung des Meeres untersuchen, soll mit grünem Methanol angetrieben werden. Der zuständige Projektleiter beim AWI, Michael Klages, freut sich, wenn die Uthörn ebenfalls im November 2022 dem AWI übergeben wird und dann hoffentlich bald auch mit 100% grünem Methanol in der Deutschen Bucht unterwegs ist.
Weitere Fördermittel in der Pipeline
Unterstützung soll ab Januar 2023 ein Projekt liefern, das eine Versorgungskette hierfür aufbaut. Unter der Federführung des ttz Bremerhaven und weiteren Partnern aus der Bremerhavener Wirtschaft soll aus grünem Strom und der Zuführung von CO2 der klimaneutrale Treibstoff produziert und die komplette Supply Chain für dieses Zukunftsprodukt aufgebaut werden.
Mit dabei ist auch das neu gegründete Unternehmen HY.City.Bremerhaven, das eine multimodale Tankstelle für regional erzeugten grünen Wasserstoff in Bremerhaven errichtet. Andreas Wellbrock stellte das neue Unternehmen vor.
Weitere spannende Vorträge befassten sich mit der Umrüstung von Nutzfahrzeugen auf einen H2-Antrieb und deren Serienproduktion. Noch in der Pipeline befindliche Projekte wie „Segeln neu gedacht mit dem Innosegler“ sowie das „Wasserstofftestzentrum Bremerhaven für mobile Anwendungen“ wurden ebenfalls auf der Veranstaltung präsentiert.
Besuchen Sie uns auf der Hydrogen Technology Expo Europe in Bremen
Die BIS Wirtschaftsförderung ist vom 19. -20.10.2022 auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Bremen auf der Messe Hydrogen Technology Expo Europe in Halle 5, Standnummer 4050 vertreten. Die Kolleginnen und Kollegen stehen dort gerne für weitere Fragen zur Verfügung.