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Abschied an der Schelfeinskanter

Foto: Christian Rohleder

GREEN SCIENCE, Klimawandel, Neues aus Forschung, Bildung, Wissenschaft

Polarstern-Expedition PS134 unterwegs in der Antarktis

Seit dem 23. Dezember 2022 ist die Polarstern-Expedition PS134 unter der Leitung des AWI-Wissenschaftlers Dr. Karsten Gohl von Kapstadt aus unterwegs und befindet sich mittlerweile in der Antarktis.

Bei der Fahrt „PS134“ handelt es sich um eine wissenschaftliche Expedition, die auf ein besseres Verständnis des Klimawandels abzielt. Sie konzentriert sich auf die Forschungsfelder der marinen Geophysik, Geologie und Biologie. Durch den Vergleich des Verhaltens der Eisschilde aus warmen Perioden der geologischen Vergangenheit mit Daten aus dem heutige Klima analysieren die teilnehmenden Wissenschaftler:innen den Unterschied zwischen natürlichen Schwankungen und dem vom Mensch verursachten Klimawandel. Die so gewonnen Daten sollen dazu beitragen, die Vorhersage des künftigen Meeresspiegelanstiegs zu verbessern.

In seinem 1. Expeditionsbrief berichtet Fahrtleiter Gohl, dass das 45-köpfige Team aus Forschung und Technik und 14 Nationen unterstützt wird von der Schiffsbesatzung (45 Personen), je zwei Piloten und Mechanikern für den Betrieb der beiden Helikopter und zwei Meteorologen für die Wettervorhersage. Trotz stürmischen Transits durch den Südatlantik seien die Wissenschaftler schon fleißig gewesen und haben erste wissenschaftliche Arbeiten durchgeführt: Es wurden z.B. Quallen aus Wassertiefen von bis zu 2000 Metern gesammelt, die zuvor nur sehr selten beobachtet wurden. Außerdem wurden neue Verankerungsketten mit Messgeräten ausgesetzt und ältere wieder geborgen. Die Messgeräte sollen zum besseren Verständnis der Veränderung der Wassermassen und Strömungen des Südozeans beitragen.

Nach einem Aufenthalt auf der Neumayer Station, der auch der Versorgung des neunköpfigen Überwinterungsteam diente, ist die Polarstern seit dem 8. Januar auf dem Weg zum Hauptarbeitsgebiet im Bellingshauermeer der Westantarktis unterwegs, das am 16. oder 17. Januar erreicht werden soll, so Gohl. Für fünf bis sechs Wochen sollen dann in dem Gebiet und eventuell auch im östlichen Amundsenmeer weitere Forschungsarbeiten durchgeführt werden.

Insbesondere soll das Verhalten des westantarktischen Eisschildes in früheren geologischen Zeiträumen, die für das Verständnis der heutigen Klimaänderungen relevant sind, erkundet werden. Zum Einsatz kommen geophysikalische Messmethoden und geologische Probennahmen aus dem Kontinentalschelf und der angrenzenden Tiefsee. Aus den eisfreien Gebieten sollen Gesteinsproben gesammelt werden. Die Meeresbiologen an Bord interessiert Quallenarten, die zum Verständnis des Ökosystems beitragen sollen.

In der Polarstern-App erscheinen in Abständen von wenigen Tagen neue Posts über die Expedition, außerdem wird in Expeditionsbriefen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen (ca. zweiwöchentlich) über die wissenschaftlichen Arbeiten der Expedition und ihren Fortschritt etwas ausführlicher berichtet.

Die Bremerhavener Wirtschaftsförderung wünscht allen Teilnehmenden an dieser Expedition gutes Gelingen und ruhige Fahrwasser!

 


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