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Energieeffizienz, GREEN CITY, Nachhaltig Bauen

Nachhaltige Stadtentwicklung in Bremerhaven

Spannende Wohnprojekte in Bremerhaven unter der Obhut der städtischen Wohnungsbaugesellschaft STÄWOG

Die STÄWOG als 100%ige Gesellschaft der Stadt Bremerhaven nimmt ihre Rolle als Stadtentwicklerin, Bauherrin von Gewerbe- und Wohngebäuden, als Vermieterin und als Verwalterin städtischer Liegenschaften mit Begeisterung und Mut zu neuen Konzepten wahr. Nach einem demografischen Einbruch der Bevölkerungszahlen in den 1990er Jahren entwickelt sich Bremerhaven seit 2010 stabil wieder nach oben. Gefragt sind insbesondere günstige, barrierefreie Wohnungen sowie innovative Ideen. Sieghard Lückehe, Geschäftsführer der STÄWOG-Unternehmensgruppe, kann auf spannende Wohnprojekte und zahlreiche städtebauliche Preise verweisen. Zeitgemäße, Energie sparende Architektur im Neubau und Bestand und kosteneffiziente Planung gehen dabei laut Lückehe immer Hand in Hand. 

Neue und aufpolierte Quartiere und Wohnkonzepte

Nachhaltige Stadtentwicklung zusammen gedacht mit Mobilitätskonzepten, und das zu bezahlbaren Preisen, sind nicht nur in Bremerhaven das Gebot der Stunde. Die kommunale Wohnungsgesellschaft STÄWOG hat sich in diesem Aufgabenkanon vom reinen Vermieter der frühen Jahre zum „nachhaltigen Allrounder“ und Servicepartner entwickelt. Neue, beziehungsweise wieder „aufpolierte“ Quartiere und Wohnkonzepte der Zukunft finden immer häufiger zufriedene Mieter:innen.

Darüber hinaus zählen auch Gewerbeprojekte zur Steigerung der Attraktivität Bremerhavens zum STÄWOG-Repertoire. Für Einheimische als auch für Besucher:innen aus nah und fern zählen das sanierte Stadttheater, die Volkshochschule, der Bau des Klimahauses und auch des Zoos am Meer lange schon zu den Attraktionen der Stadt – allesamt weiter unter der Obhut der STÄWOG-Gruppe .

Für das Planen und Verwalten sind unter der Leitung von STÄWOG-Geschäftsführer Sieghard Lückehe rund 70 Mitarbeiter:innen tätig, die sich um 5.100 Wohnungen, 100 Gewerbeeinheiten, 700 Garagen, Schulneubauten, mehrere Theater, Parkhäuser und auch den Zoo am Meer kümmern.

Sozialer Wohnungsbau und altersgerechtes Wohnen im Fokus

Nicht zuletzt ist die STÄWOG aber die verlässliche Partnerin, gerade auch im Hinblick auf sozialen Wohnungsbau und altersgerechtes Wohnen. Die Quartiersentwicklung rund um das Spiralenhaus in der Ringstraße in Wulsdorf ist laut Lückehe solch ein gelungenes Beispiel. Unter 182  eingereichten Projekten wurde es 2019 mit dem Bundespreis „Soziale Stadt“ ausgezeichnet. „Durch teilweisen Rückbau, Neubau und innovative Weiterentwicklung konnten die bestehenden Strukturen insgesamt aufgewertet und ein sozialer Brennpunkt mit hoher Arbeitslosenquote entschärft werden“, so Lückehe. Möglich wurde diese erfolgreiche Quartierentwicklung in Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort, den Kommunen und unter Beteiligung der Mieterschaft.

Er habe eine hohe Leidenschaft für Stadtentwicklung und für soziale Projekte für die Mieter:innen, beschreibt Lückehe mit Blick auf das Wulsdorfer Projekt einen Teil seiner beruflichen Motive.

So ist mit der Sanierung eines 1950er Jahres Gebäudekomplexes in der Neuelandstraße namens „Living Streets“ ein Vorzeigeprojekt  gelungen, alles barrierefrei, ohne teurem Aufzug aber durch die gut angeordneten, ineinander übergehenden Treppenhäuser letztlich für Mietkosten von ca. 7,50 Euro/qm (ohne Förderung). Vor allem durch vorgelagerte großzügige Glasanbauten könnten zusätzliche Räume entstehen zwischen drinnen und draußen, erklärt Lückehe. Durch diesen wichtigen baulichen Effekt entstünden ansprechende Gebäude zu gut kalkulierbaren Kosten. Am Ende habe man zur Revitalisierung im Bestand in der Neuelandstraße nur etwa zwei Drittel der ansonsten benötigten Neubaukosten ausgegeben.

Neubau als Nachverdichtung mit Potenzial

Im Jahr 2019 wurde der Neubau im Engenmoor-Quartier im Bremerhavener Stadtteil Lehe fertiggestellt. Aus der Hinterlassenschaft der US-amerikanischen Streitkräfte mit mehreren Mietwohnhäusern wurde ebenfalls in Nachverdichtung ein preisgünstiger Neubau platziert. „Klug ergänzt im Bestand und barrierefrei“, fasst Lückehe das knapp zusammen. Durch die Modulbauweise konnten Kosten gespart werden, zugleich sei das Quartier aufgewertet worden mit zukunftsorientierter Architektur.

„Nüchterne Mietskasernen mit  großen Offizierswohnungen, noch dazu nicht barrierefrei gestaltet, entsprechen heute nicht mehr den Wünschen insbesondere älterer Mieter“, so Lückehe. Es musste eine Ergänzung gefunden werden, die auch städtebaulich in das Quartier passt. Herausgekommen ist unter anderem ein farbenfroher serieller Neubau mit Außenbalkonen, der zwischen den sechs Bestandsgebäuden auf dem STÄWOG-Grundstück platziert wurde.

„Die serielle Fertigung, wo Gebäude und Gebäudeteile bereits als Prototypen für Folgeprojekte entwickelt wurden, hat zur Ersparnis von fast 30 Prozent bereits in der Herstellung geführt“, erklärt Lückehe. „2500 Euro brutto pro Quadratmeter betragen die Herstellungskosten als KfW55-Effizienzhaus im Engenmoor.“

Wohnkonzepte für Jung und Alt

Was für kreative Möglichkeiten bei der baulichen Umsetzung möglich sind, macht Lückehe darüber hinaus am Beispiel der Stadtteile Surheide und Lehe deutlich. In dem durch Einfamilienhäuser geprägten Stadtteil Surheide mit zahlreichen Naherholungsgebieten sollen 20 Wohneinheiten im höherwertigen Segment entstehen mit der Idee, dass 20 Surheider:innen, die ihre Häuser verkaufen und sich mit der Wohnfläche verkleinern wollen, somit in ihrem „Kiez“ wohnen bleiben könnten.

Im zweiten Fall, dem Leher Goethequartier, geht es in der Seestadt zumeist um aufgegebene Immobilien aus der Gründerzeit mit hohem Sanierungsstau. Das Quartier umfasst rund 550 Gebäude und ist geprägt von hohem Leerstand und einer schwierigen Sozialstruktur.

Ideengeber für ein besonderes Projekt im Goethequartier war nach Aussage Lückehes das Rotterdamer Modell Kluishuizen, zu deutsch Bastelhaus, das der STÄWOG-Chef gemeinsam mit einer Bremerhavener Fachdelegation vor geraumer Zeit Vorort besuchte.

„Es geht um benachteiligte Stadtteile und um junge Menschen, die von dem Konzept des Ausbauhauses begeistert werden sollen“, sagt Lückehe. Der Startschuss erfolgt  mit dem Projekt „Louis“ in der Uhlandstraße 25 im Goethequartier, wo ein erstes passendes Objekt ausfindig gemacht wurde. „Wir als Stäwog sanieren Fassade und Dach des Gebäudes, Fenster, Balkone und Heizung sowie Strom- und Warmwasserversorgung sind ebenfalls erneuert. Die insgesamt acht Wohnungen zwischen 60 bis 66 qm sind allesamt nicht ausgebaut, also im unsanierten Rohbau.“

Co-Working-Area soll Leben und Arbeiten verbinden

Hier sollten sich nach Aussage Lückehes die zukünftigen Eigentümer bis auf die tragenden Wände gestalterisch voll ausleben. Im besten Falle könne das Modell positiv auf die Weiterentwicklung des kompletten Quartiers ausstrahlen, meint Lückehe. Gerade jüngere Leute sollten begeistert werden, eine Co-Working-Area, die gemeinsam mit der BIS Bremerhaven in der Nachbarschaft betrieben wird, gibt Möglichkeiten Leben und Arbeiten gemeinsam zu denken (unter www.klushuizen-bremerhaven.de sind Besichtigungstermine vereinbar).

Mit Blick auf die Neubürger:innen sind aktuell laut Lückehe außerdem die drei neuen Schulprojekte der Stäwog zu verstehen. Unter anderem wird die in die Jahre gekommene Oberschule Geestemünde abgerissen und durch einen Neubau bis 2025/2026 ersetzt.

Bezahlbare Energie für  Stäwog-Mieter ist ein weiteres wichtiges Thema, das seit einigen Jahren immer mehr Fahrt aufnimmt. Die Idee ist es nach den Worten von Sieghard Lückehe, den Strompreis durch eigene Produktion  mit Blockheizkraftwerken immer etwas günstiger, etwa 10 Prozent unter dem Basistarif des örtlichen Grundversorgers anbieten zu können, und mit dem aktuellen Stäwog-Gaspreis spare jeder Haushalt im Durchschnitt ca. 50 Euro pro Jahr, eine Abnahmeverpflichtung bestehe aber nicht.

 

EXTRA

Rund 5.100 kommunale Wohnungen im Bestand

Die Stäwog verwaltet 5.100 Wohnungen in Bremerhaven. Zur Gruppe zählen neben der Tochter Stäpark auch die Stägrund. Die Stäpark ist für alle drei städtischen Parkhäuser mit insgesamt etwa 1.000 Parkplätzen zuständig und bewirtschaftet darüber hinaus die Parkflächen in der Innenstadt. Hinzu kommen weitere 1.100 Plätze in der Tiefgarage am Alten Hafen.


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