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Leitfäden für die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen in öffentlichen Gebäuden

Klimastadtbüro Bremerhaven stellt Ergebnisse des EU-Projektes „Act Now!“ vor

Unlängst feierte das vom Klimastadtbüro Bremerhaven gesteuerte Projekt „Act Now! – Action for Energy Efficiency in Baltic Cities” mit einer großen Online-Konferenz den Projektabschluss als gelebtes Beispiel erfolgreicher europäischer Zusammenarbeit. Hintergrund ist das erklärte Ziel des Pariser Klimaabkommens, die globale Erwärmung möglichst auf 1,5 °C zu begrenzen. Denn die Menge an klimaschädlichem CO2, die wir noch ausstoßen dürfen, bis diese Marke überschritten wird, schmilzt indes weiter dahin. Allein in Deutschland sind Gebäude und deren Beheizung für rund 14 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Gleichzeitig ist ein Großteil des Gebäudebestands alt und damit energetisch nicht auf der Höhe der Zeit.

An dieser Stellschraube haben 17 Partner aus neun Ostsee-Ländern im EU-geförderten Projekt „Act Now!“ drei Jahre lang mit einem Ziel gedreht: Die Energieeffizienz im öffentlichen Gebäudebestand zu verbessern, um den CO2-Ausstoß zu senken und gleichzeitig Nachahmeffekte zu erreichen. Das Projekt „Act Now!“ war im Februar 2018 mit Partnern aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft sowie ausgestattet mit einem Förderetat von 3,55 Millionen Euro aus dem „Interreg Baltic Sea Region Programme“ der Europäischen Union gestartet. Auf der gemeinsam mit der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung jüngst durchgeführten Abschlussveranstaltung diskutierten rund 70 Teilnehmende über das Schwerpunktthema „Nachhaltiges Wirtschaften – Veränderungen in der Gebäudebeheizung“. Auf der Habenseite stehen am Ende des Projekts vor allem fünf Dokumente, die interessierte Kommunen dabei unterstützen sollen, Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz in ihrem Gebäudebestand zu initiieren und umzusetzen. Nach zahlreichen internationalen Treffen, Konferenzen und Abstimmungen wurden aber auch viele Erfahrungen und Erkenntnisse aus exemplarischen Umsetzungsprozessen gesammelt, die als „Learnings“ in die nun veröffentlichten Dokumente eingeflossen sind. Projektmanagerin Petra Schneider: „Das Besondere am Projekt „Act Now!“ ist dabei der Ansatz, in Tandems zusammenzuarbeiten und lokale Energieeffizienz-Arbeitsgruppen zu bilden. Kommunalvertreterinnen und Entscheidungsträger trafen hierzu mit Expertinnen aus der Wissenschaft, Unternehmen und anderen Stakeholdern zusammen, um voneinander zu lernen und die individuellen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen besser zu verstehen.“ Durch diese Kooperationen werden Fähigkeiten und Kompetenzen in der kommunalen Verwaltung ausgebaut, so dass Potenziale zur Energieeinsparung erkannt und anschließend entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können.

Bremerhaven war nicht tatenlos, seit 2015 für das Bundesland Bremen das Klimaschutz und Energiegesetz mit konkreten CO2-Einsparzielen von der Bürgerschaft verabschiedet wurde. „Mit dem Konzept ‚Klimastadt Bremerhaven‘ begleitet die Stadt die Anstrengungen ihrer Verwaltung, der Unternehmen und ihrer Bürgerinnen und Bürger für eine aktive Klimaschutzpolitik im Auftrag der Stadtverordnetenversammlung“, stellt Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau fest. Unter anderem tragen die Installation intelligenter Messtechnik und energetische Sanierungen von Gebäuden aus dem Bestand von STÄWOG und Seestadt Immobilien dazu bei. Ein Akteursgruppen übergreifender ‚Arbeitskreis Klimaschutz‘, der Jugendklimarat Bremerhaven und Projekte wie „Act Now!“ sind weitere Beispiele für Aktivitäten, die in diesem Zusammenhang federführend vom Klimastadtbüro umgesetzt wurden.

Auch das in der Entwicklung befindliche Gewerbegebiet „Lune Delta“ wird von der BIS von Anfang an als „grünes Gewerbegebiet“ geplant und vermarktet. Ein Nahwärmekonzept, das auf erneuerbaren Energien beruht und die Einbindung des bestehenden Landschaftsbildes als Park- und Erholungsflächen unterstreichen neben vielen weiteren Zielstellungen den Anspruch, hier ein ökologisch verträgliches Wirtschaften zu ermöglichen.

Projekte wie „Act Now!“ sollen dazu beitragen, solche Entwicklungen auszubauen und zu beschleunigen und in Europa und darüber hinaus voneinander zu lernen. Um das gemeinsam gesteckte Klimaziel noch zu erreichen, müssen Bereiche mit einem hohen CO2- Ausstoß wie der Gebäudeenergiesektor identifiziert und optimiert werden. Dies gelingt durch einen stetigen Austausch zu Best-Practice-Beispielen, weitere Projekte und das Engagement von Verwaltung, Bürger*innen, Politik und Wirtschaft.


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