Nachhaltig wirtschaften, zukunftsfähig wachsen
Festmachen in Bremerhaven
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Zukunftstechnologie Wasserstoff

Erneuerbare Energien Thema auf einer Veranstaltung von bremenports mit Niedersachsen Ports im t.i.m.e.Port Bremerhaven

Erneut war Bremerhaven Schauplatz innovativer Technologien und Projekte aus der maritimen Wirtschaft. Bereits zum sechsten Mal richteten bremenports und Niedersachsen Ports ein Netzwerktreffen für mehr Innovation und Nachhaltigkeit der Nordwesthäfen aus: in diesem Jahr stand der Energieträger Wasserstoff im Mittelpunkt. Damit aus der Stromwende eine echte Energiewende wird und die Klimaziele erreicht werden können, sendet die Nordwestregion als Treiber des Transformationsprozesses ein deutliches Zeichen an die Politik, entscheidende Rahmenbedingungen für eine Markteinführung zu schaffen, um tragfähige Geschäftsmodelle für grünen Wasserstoff entwickeln zu können. Eine Bereitstellung von grünem Wasserstoff aus erneuerbarem Strom, der zurzeit noch ungenutzt bleibt, spielt dabei eine wesentliche Rolle. Regenerative Energie wird so in großem Umfang speicherbar und transportabel.

„Wir sind mit unserer greenports-Strategie und dem  Ziel, eine CO2 neutrale Hafeninfrastruktur in den bremischen Häfen bis 2024 umzusetzen, bereits auf einem guten Weg und wollen hierfür auch das Thema Wasserstoff als Energieträger im Hafen vorantreiben“, so bremenports-Geschäftsführer Robert Howe, der die  rund 120 Teilnehmenden der Veranstaltung im  t.i.m.e.Port II in Bremerhaven begrüßte.

Anwendungsbeispiele wie der Einsatz eines robusten und schnell reagierenden Elektrolyseurs bei den Stadtwerken Emden, die Entwicklung der weltweit ersten wasserstoffbetriebenen Hochseefähre mit Brennstoffzelle für den Personen- und Fahrzeugtransport beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Nutzung von Wasserstoff in Personenzügen oder Rangierlokomotiven bei Alstom zeigen, dass die technische Machbarkeit bereits gegeben ist. Dabei unterstützt der gemeinnützige Verein H2BX die Region und Bremerhaven bei der Etablierung eines weiteren hochtechnologischen Forschungs-und Industriezweigs.

Weitere  Impulse verspricht sich bremenports durch das  vom Bundesministerium für Wirtschaft geförderte Projekt SHARC, das die Einbindung erneuerbarer Energiequellen für das Hafenquartier „Überseehafen“ in Bremerhaven im Rahmen der Forschungsinitiative „Energiewende im Verkehr“ untersucht. In diesem Konzept sollen die positiven Effekte durch das Zusammenwirken verschiedener Sektoren genutzt werden. Dabei wird auch  die Nutzung von erneuerbarer Energie wie Wasserstoff für den Verkehr eine Rolle spielen. Die Ergebnisse des Konzeptes sollen im Anschluss an das Projekt in einer geplanten Demonstrationsphase umgesetzt werden.

Auch  das Projekt WasH2Emden betrachtet die Möglichkeiten für den Einsatz von grünem Wasserstoff im Seehafen Emden. In dieser Studie werden technisch realisierbare und ökonomisch sinnvolle grüne H2-Versorgungsketten für den Hafenstandort erfasst. Durch die Nutzung von Stromüberschüssen zur Herstellung von Wasserstoff, der als Energieträger im Hafen eingesetzt werden kann, sollen sowohl CO2-Emissionen als auch Luftschadstoffe reduziert werden. Bei der  Entwicklung des nachhaltigen Gewerbegebietes Lune Delta ist der  Einsatz von Erneuerbaren Energien wie Wasserstoff ein zentraler Bestandteil. Damit soll  im Lune Delta das Energiesystem der Zukunft vorweggenommen werden.  Dies bietet der  Erneuerbaren-Energien-Branche ausgezeichnete Bedingungen. Das Gebiet im Süden Bremerhavens wird von der Bremerhavener Wirtschaftsförderung BIS entwickelt und vermarktet. Unternehmen werden hier durch geeignete Rahmenbedingungen die Möglichkeit erhalten, besonders nachhaltig zu wirtschaften und innovative Pilotprojekte durchzuführen.

Mit einer Studie für ein Gesamtkonzept Fischereihafen in Bremerhaven sollen die Vorteile von grünem Wasserstoff als Energieträger deutlich gemacht und seine Integration in die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Bremerhaven sowie der Region gestärkt werden. Auch hierfür wurde zunächst die technische Machbarkeit geprüft und daraus geeignete Anwendungsfälle und die damit verbundenen Investitionskosten ermittelt.Der Blick Richtung Cuxhaven zeigt, dass sich die Stadt und der Landkreis hinsichtlich der Nutzung von Wasserstoff neu aufstellen. Bei idealen Rahmenbedingungen für eine weitere „Kompetenzregion Wasserstoff“ arbeitet hier die Agentur für Wirtschaftsförderung zusammen mit Hydrogentle an der Erstellung eines Konzeptes zur Wasserstoffnutzung. Dieses soll in einem größer angelegten Masterplan „Wasserstoffwirtschaft Cuxhaven“ münden.

Und auch international wird an der Integration von Wasserstoff als Energieträger im Hafen und auf den Terminals gearbeitet: In dem Projekt H2Ports im Hafen Valencia sollen effiziente, saubere und leise Lösungen für den Einsatz von Wasserstoff für den Antrieb von Gabelstaplern, Maschinen und Schwerlastfahrzeugen auf dem Terminal gefunden werden. Ebenso wird die energetisch sinnvolle Bereitstellung des Energieträgers Wasserstoff untersucht, um eine nachhaltige Wasserstoffversorgungskette im Hafen  sicherzustellen.

In der abschließenden Podiumsdiskussion mit Vertretern aus der Wissenschaft, der Wirtschaft und dem Landesverband Erneuerbare Energie Niedersachsen-Bremen wurde deutlich, dass grüner Wasserstoff in der Energiewende und bzgl. der Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele nicht mehr wegzudenken ist. Norddeutschland und die Region Nordwest als „Wasserstoff-Valley“ wollen ihren Standortvorteil und die Chance nutzen, um in der Region eine grüne Wasserstoffwirtschaft zu etablieren und zu festigen. Eine Vielzahl von Demonstrationsprojekten hat bereits bewiesen, dass einsetzbare Technologien in den Startlöchern stehen und darauf warten für die Energiewende genutzt zu werden. Betont wurde in der Diskussion, dass auch von der Politik weitere Schritte zur Förderung der Wasserstofftechnologie notwendig seien. Dabei geht es unter anderem darum,  den weiteren Ausbau an Kapazitäten für erneuerbaren Strom möglich zu machen, die ausschließliche Nutzung für die Erzeugung von Wasserstoff zu fördern und rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um grünen Wasserstoff im Vergleich zu fossilen Energieträgern wettbewerbsfähig zu machen.

Weitere Informationen: Holger Bruns, 0471 30901-103


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