Nachhaltig wirtschaften, zukunftsfähig wachsen
Festmachen in Bremerhaven
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Nachhaltigkeit und Informatik gehören zusammen

Die Gesellschaft für Informatik GI e.V. tagte in Bremerhaven

Wie eng die Themen Nachhaltigkeit und Informatik verknüpft sind, das lag jetzt in Bremerhaven zum Greifen nah. Initiiert von Dr. Ing. Karin Vosseberg und Dr.-Ing. Ulrike Erb, beide Professorinnen der Hochschule Bremerhaven, hielt die Fachgruppe Frauen der Deutschen Gesellschaft für Informatik (GI) vom 10. bis 12. Mai 2019 in der Seestadt ihre jährliche Fachtagung ab.

„Nachhaltigkeit geht nicht ohne Digitalisierung“, erklärte die Konrektorin der Hochschule, Dr. Karin Vosseberg, zum Abschluss der Veranstaltung. „Ich sehe drei wesentliche Punkte beziehungsweise Überschneidungen“, so die Bremerhavener Professorin. Zum einen erfordere nachhaltiges Handeln die Auswertung und effektive Nutzung von erfassten Daten,  zum Beispiel bei der Wettersimulation oder der Voraussage von Klimaveränderungen. Zudem beeinflusse die Informatik nachhaltig soziale und gesellschaftliche Zusammenhänge: Die Digitalisierung wird künftig unsere Arbeitswelt entscheidend verändern. Schließlich gehe es um den energetischen Verbrauch: „Da müssen wir deutlich besser werden“, so Vosseberg. „Die Informatik hilft, Einsparpotenziale aufzudecken. Das beginnt ganz simpel bei einer Google-Abfrage. Wie viel Energie verbrauchen wir tagtäglich damit, Wissen abzufragen, das wir vielleicht schon längst auf unserem Rechner gespeichert haben.“

Interdisziplinäre Arbeit

Die Bremerhavener Professorinnen hatten ein umfassendes Programm für die Fachgruppe Frauen der GI organisiert. Auf die Teilnehmerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet erwarteten insgesamt drei Fachvorträge zum Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit. Antonia Immerz und Daniela Ransby vom Alfred-Wegener- Institut, Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) boten zum Auftakt einen Einblick in die IT-Unterstützung der Arktisexpedition MOSAiC.

Über Möglichkeiten und Grenzen der Simulation berichtete die Mathematikerin Natalja Rakowsky (AWI) am Beispiel der  Tsunami-Modellierung für das indonesische Frühwarnsystem.

Im Anschluss besuchten die Informatikerinnen gemeinsam das Klimahaus, wo die wissenschaftliche Ausstellungsleiterin Susanne Nawrath die Themenreihe mit einem Vortrag über die digitalisierte Ausstellung – Das World Future Lab im Klimahaus Bremerhaven 8° Ost abrundete. Dieser Sonder-Ausstellungsbereich ist als digitales Spiel für mehrere Personen konzipiert. Die Erde steht dabei im wahrsten Sinne des Wortes im Mittelpunkt.

Mit einer App, die u.a. von Prof. Vosseberg in einem Studierendenprojekt entwickelt wurde, machten sich die Teilnehmerinnen anschließend auf einen SmartCityWalk entlang der Havenwelten. An neuralgischen Punkten gab es mittels App Informationen rund um die Seestadt.

Die Fachgruppe Frauen der GI setzt sich unter anderem für die Förderung von Frauen und Mädchen im MINT-Bereich ein. MINT-Fächer ist eine zusammenfassende Bezeichnung von Unterrichts- und Studienfächern beziehungsweise Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Verschiedene Projekte mit Schülerinnen und Studentinnen fördern die Vernetzung zwischen Schule bzw. Hochschule, Wissenschaft und Wirtschaft. Ein weiteres wichtiges Thema der Informatikerinnen ist die digitale Transformation, erzählt Christine Regitz, Vizepräsidentin der GI: „Wir arbeiten unter anderem im Deutschen Frauenrat zu der Frage, was der gesellschaftliche Wandel für die Frauen bedeutet? Und wenn wir von Nachhaltigkeit sprechen, welche – vielleicht treibende Rolle – spielen wir Frauen?

Tagen ohne sich zu verlieren

„Bremerhaven als Tagungsort hat nicht nur für das Thema Nachhaltigkeit genau gepasst“, freute sich die Sprecherin der Fachgruppe, Ursula Köhler beim Deichbesuch. „Das war mit über 30 Teilnehmerinnen aus dem ganzen Bundesgebiet eine unser bestbesuchten Fachtagungen. Die kurzen Wege sind einfach toll. Man kann konferieren, ohne sich aus den Augen zu verlieren. Und die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind in Bremerhaven überall präsent.“ Dazu passend erlebten die Frauen beim gemeinsamen Abendessen in der Strandhalle auch noch einen makellosen Sonnenuntergang!

 

Über die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI)

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist mit rund 20.000 persönlichen und 250 korporativen Mitgliedern die größte und wichtigste Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum und vertritt seit 1969 die Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Gesellschaft und Politik. Mit 14 Fachbereichen, über 30 aktiven Regionalgruppen und unzähligen ist die GI Plattform und Sprachrohr für alle Disziplinen in der Informatik.

 


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