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Bau der Turbinen und Rotorblätter
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Vorreiter in Sachen Offshore-Windturbinen: das Partnerteam „ReaLCoE“

Mit einem Projekt für sauberen Strom hat ein vom Windenergieanlagenhersteller Senvion geführtes Konsortium überzeugt.

Es erhielt im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizon 2020 Fördermittel in Höhe von knapp 25 Millionen Euro. Was mit dem Geld geschieht? 15 europäische Partner aus Industrie und Forschung arbeiten seit Mai 2018 gemeinsam an der Umsetzung von „ReaLCoE“. Ihr Ziel: Eine robuste, zuverlässige Offshore-Windenergieanlage der nächsten Generation mit einer Turbinenleistung von über 10 Megawatt zu entwickeln, die wettbewerbsfähig gegenüber konventionellen Energieerzeugungstechnologien ist.

„Die Vision von ReaLCoE besteht darin, das volle Potenzial der Offshore-Windenergie freizusetzen und gleichzeitig die Stromgestehungskosten – also die Kosten, die für die Erzeugung von Strom durch erneuerbare Energie auftreten – weiter zu reduzieren. Das ist allerdings nur möglich, wenn alle Prozesse entlang der Wertschöpfungskette einer Anlage von der Gründung über die Netzanbindung bis hin zu Wartung und Instandhaltung bei der Kostenminimierung einbezogen werden“, sagt Dr. Rolf Bayerbach, Projektkoordinator bei Senvion.

Diese Herangehensweise, bei der alle Entwicklungs- und Produktionsschnittstellen betrachtet werden, ist neu in der Turbinenentwicklung und nur im Zusammenschluss mit Experten möglich, betont Rolf Bayerbach. „Im Konsortium haben wir auch Zertifizierer, Technikberater und Kunden unter unseren Partnern, um Innovationen in der Anlagentechnologie frühzeitig bewerten und abschätzen zu können, ob sie sich in einem so komplexen System wie dem der Offshore-Windenergie gewinnbringend und bedarfsgerecht umsetzen lassen“, erklärt er. Die Informationen dafür erhält das Projektteam durch den Einsatz von Digitalisierung im gesamten Entwicklungsprozess. So ist in einem ersten Schritt geplant, eine Technologieplattform zu konzipieren, um auf dieser Basis den ersten Turbinenprototypen mit zweistelliger Nennleistung in einer realen Offshore-Umgebung zu installieren. Als wesentlicher Beitrag dazu erfolgen im Fraunhofer IWES in Bremerhaven beschleunigte Labortests und anschließende Vermessungen im Testfeld. „Aus den Daten entwickeln wir Szenarien für optimierte logistische Abläufe, die es uns erleichtern, die richtigen Entscheidungen für die Herstellung der echten Offshore-Windenergieanlage zu treffen“, ergänzt der Senvion-Mitarbeiter.
In der Zusammenarbeit der Partner und den Tests einer realen Turbine parallel zu computergestützten Untersuchungen an deren „digitalem Zwilling“ sieht Rolf Bayerbach einen entscheidenden Vorteil: „Die lange Vorlaufzeit, die es braucht, um eine Neuentwicklung am Markt zu platzieren und zu zertifizieren, kann so deutlich verkürzt werden.“ Obwohl sich das Projekt noch in den Anfängen befindet, zieht er bereits eine positive Bilanz: „Ein detaillierter Plan steht, die Arbeitspakete sind beschrieben und die Aufgaben verteilt – beste Voraussetzungen also, um unser hoch gestecktes Ziel zu erreichen.“


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