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Best Practices aus der Wirtschaft, Erneuerbare Energien

Rückbau und Entsorgung von Windenergieanlagen

Windstammtisch der Bremerhavener Wirtschaftsförderung ging der Frage nach, was Offshore von Onshore lernen kann.

Nach dem Ende ihrer Betriebszeit müssen Windenergieanlagen fachgerecht demontiert und ordnungsgemäß entsorgt werden. Da ein Zweitmarkt für gebrauchte Anlagen immer schwieriger zu finden ist, müssen diese recycelt werden. Für die Anlagen an Land ist dieser Prozess im vollen Gange und wird mit dem Auslaufen der EEG-Vergütung Ende des Jahres 2020 massiv ansteigen.

Zwar stellt sich anders als an Land die Abbaufrage auf See erst ab 2030, aber sollten Windenergieanlagen nicht schon jetzt nachhaltig hergestellt und installiert werden, um Kosten, die möglicherweise durch aufwendige Rückbauarbeiten und Entsorgung entstehen, zu reduzieren? Auf dem diesjährigen Windstammtisch der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS, der passend zum Thema im Klimahaus Bremerhaven stattfand, wurde diese Thematik gemeinsam mit Herstellern und Betreibern von Windparks, mit der Entsorgungsbranche, mit der Wissenschaft sowie weiteren Interessierten diskutiert.

Impulsgeber waren Vorträge des Abbruchunternehmens Hagedorn und des Entsorgungsunternehmens neocomp. Außerdem berichtete der Terminalbetreiber Eurogate über erste Erfahrungen bei der Rücknahme von Offhore-Windenergieanlagen.

Insbesondere die Entsorgung von Rotorblättern zählt zu den größten Herausforderungen: Diese sind in der Regel aus Glasfaser (GFK) oder Kohlefaser (CFK) gefertigt. Im Onshore-Bereich werden die Rotorblätter fast ausschließlich aus GFK hergestellt, denn das Material ist im Vergleich zu CFK zwar schwerer, dafür aber deutlich günstiger. Für die Entsorgung von Rotorblättern, die aus glasfaserverstärkten Kunststoffen bestehen, stellte Herr Lange von dem Unternehmen neocomp ein Verfahren vor, das die problematischen GFK-Abfälle zu 100% in der Zementproduktion durch eine thermische und stoffliche Nutzung verwertet. Aber kann die Zementindustrie alle zukünftig zu erwartenden GFK-Abfälle verwerten? Diese Frage blieb in der Veranstaltung unbeantwortet. Auch wie mit den CFK-Abfällen umzugehen sein wird, ist noch nicht geklärt.

Das gemeinsame Fazit lautete: Es sollte ein intensiver Austausch der Anlagenhersteller und Betreiber mit den Aufsichtsbehörden und der Entsorgungsbranche initiiert werden, um im Rahmen von gemeinsamen Projekten schon heute Lösungen für morgen zu entwickeln.


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