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3. Wirtschaftsdialog – Mehr als 150 Gäste erleben einen modernen und lebenswerten Wirtschaftsstandort

Neue Impulse für die Green Economy

Der Wirtschaftsstandort Bremerhaven hat sich am vergangenen Wochenende von seiner besten Seite gezeigt: Mehr als 150 Vertreter der hiesigen Wirtschaft sowie ihre Gäste und Geschäftspartner aus Deutschland und darüber hinaus waren der Einladung zum 3. Bremerhavener Wirtschaftsdialog gefolgt. Organisiert haben die erfolgreiche Veranstaltung die Stadt Bremerhaven, die BIS Wirtschaftsförderungsgesellschaft und die Handelskammer Bremen, IHK für Bremen und Bremerhaven.

Den Auftakt des zweitägigen Programms, das parallel zum SeeStadtFest Bremerhaven stattfand, bildete am Freitagabend, 25. Mai, ein Abendempfang im Seefischkochstudio. Die Diskussion zu den zentralen Themen dieses Wirtschaftsdialogs – Nachhaltigkeit und Green Economy – brachte dabei Prof. Dr. Henning Vöpel, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), ins Rollen. In Zeiten eines US-Präsidenten Donald Trump, des Brexit und wiedererstarkender nationaler Interessen rücke ein neues internationales Klimaabkommen in weite Ferne. „Das Problem des Klimawandels ist global und politisch nicht mehr zu lösen“, schlussfolgerte Dr. Vöpel. Stattdessen böte sich eine große Chance, die anstehenden Fragen „regional und technologisch“ zu lösen. Ökonomie und Ökologie seien längst keine Widersprüche mehr, sondern „versöhnen sich auf einem gemeinsamen Technologiepfad“. Bremerhaven mit dem Kurs Klimastadt und der Green-Economy-Strategie gehöre zu den wenigen Regionen, die die Gunst der Stunde erkannt haben, stellte Dr. Vöpel anerkennend fest. „In Bremerhaven ist in besonderer Weise eine Aufbruchsstimmung zu spüren.“ Dabei sei die Agilität des Standorts für den Erfolg entscheidend, erläuterte der Professor. „Es war noch nie so wichtig, Wissenschaft und Wirtschaft näher zusammen zu rücken, ihre Kräfte zu bündeln.“

Diesen Ratschlag hatte der Wirtschaftsdialog schon vorweggenommen, denn am Samstag konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vier Exkursionen in die prosperierende Forschungslandschaft Bremerhavens unternehmen. Hautnahe Einblicke gewährten das neue Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut für Fischereiökologie und Seefischerei im Fischereihafen, das Alfred-Wegener Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, die Deutsche WindGuard Engineering GmbH mit ihrem Großwindkanal und das Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost.

Aber auch die Diskussionen und Vorträge setzten sich am Samstag auf hohem fachlichen Niveau fort. Aus drei in der Stadt Bremerhaven und dem Land Bremen wichtigen Branchen gaben Referenten Einblicke in erfolgreiches, nachhaltigen Wirtschaften. Markus Völkel, Werkprojektleiter für Neutypprojekte der Daimler AG Bremen, skizzierte die „Mobilität der Zukunft“, die er an den vier Trends „connected, autonomous, shared, electric“ festmachte. Besonders der Elektroantrieb hat dabei eine Heimat in Bremen, da das kommende vollelektrische SUV-Modell Mercedes EQC im Bremer Werk gefertigt werden wird.

Dass Nachhaltigkeit längst ein Erfolgsfaktor ist, verdeutlichte Torsten Matthias, Marketingleiter der Frosta AG. 2003 führte das Bremerhavener Lebensmittelunternehmen sein Reinheitsgebot ein und setzte damit einen Prozess in Gang, der „eine Marke im Sinkflug“ zu höherer Produktqualität und zum heutigen wirtschaftlichen Erfolg führte. 2009 weitete sich der Blick bei Frosta auch auf die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit. „Sie können heute nicht mehr erfolgreich sein im Handel, wenn Sie nicht auch gleichzeitig nachhaltig sind“, stellte Torsten Matthias klar. Dabei gehe es nicht um ein einmaliges Projekt, sondern um kontinuierliche Entwicklungen. Zum Beispiel hat sich Frosta bereits mit nachhaltiger Verpackung beschäftigt und nimmt nun das Tierwohl stärker in den Fokus. Dies seien letztlich auch Investitionen in die Marke Frosta, die sich auch wirtschaftlich auszahlen. „In den vergangenen fünf Jahren haben wir unseren Umsatz verdoppeln können“, trat Matthias den Beweis an.

Wie ansteckend Nachhaltigkeit im Unternehmen sein kann, zeigte Tim Oberdieck auf. Der Direktor des Atlantic Hotel Sail City legte dar, wie das 4-Sterne-Haus seine Corporate Social Responsibility mit Leben erfüllt. Die vorgelebte Nachhaltigkeit, bei der Oberdieck besonderen Wert auf die soziale Komponente legt, habe sich von der Direktion über alle Ebenen bis zu den Azubis multipliziert. Daraus resultierte ein Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das in zahlreichen Projekten Früchte getragen hat – vom Bienenstock auf dem Hoteldach über Energiesparmaßnahmen bis zur konsequenten Vermeidung und Verwertung von Küchenabfällen, die dem Hotel inzwischen bundesweit Aufmerksamkeit beschert hat.

Aus den Niederlanden war schließlich Anne Jan Zwart, Senior-Chef von EcoStyle, angereist. In Oosterwolde baut der Unternehmer ein nachhaltiges Gewerbegebiet namens „Ecomunity Park“ auf. Das Konzept hat auch Inspiration geliefert für das Gewerbegebiet Luneplate, das die Stadt Bremerhaven und die BIS Wirtschaftsförderung nachhaltig entwickeln. Diese Anerkennung gab Anne Jan Zwart angesichts des Wirtschaftsdialogs aber auch postwendend zurück: „Sie denken vielleicht, es ist normal, dass eine so hochkarätige Gesellschaft hier beieinander ist, um über Nachhaltigkeit nachzudenken und sich auszutauschen. Aber es ist etwas ganz Besonderes“, lobte er. „Die Agenda von Bremerhaven, die ich hier erlebe, finde ich sehr inspirierend und beeindruckend.“

Den krönenden Abschluss des 3. Bremerhavener Wirtschaftsdialogs bildete eine Ausfahrt auf die Weser und die Nordsee mit der Alexander von Humboldt II und der Kieler Hansekogge. Bevor sie das Höhenfeuerwerk des SeeStadtFestes vor der Skyline Bremerhavens genossen, konnten die Teilnehmer dabei noch einmal neue Kontakte und Ideen vertiefen.

„Der 3. Wirtschaftsdialog hat Bremerhaven perfekt verkörpert“, resümierte Oberbürgermeister Melf Grantz. „Unsere Gäste erlebten einerseits eine lebenswerte Stadt mit maritimem Charakter, gastfreundlichen Menschen, gutem Essen und einem breiten kulturellen und touristischen Angebot. Andererseits erlebten sie einen leistungsfähigen Standort mit zukunftsfähiger Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und einem hohen fachlichen Niveau, mit engagierten Menschen in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft und vielen Chancen für Zusammenarbeit.“ Darum freut sich das Stadtoberhaupt zusammen mit den Organisatoren und Partnern des 3. Bremerhavener Wirtschaftsdialogs über die positive Resonanz der diesjährigen Gäste: „Es ist uns gelungen, mit dieser Veranstaltung unsere Begeisterung für den Standort Bremerhaven weiterzugeben.“

 

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Wirtschaftsdialogs.

 


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