Nachhaltig wirtschaften, zukunftsfähig wachsen
Festmachen in Bremerhaven
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Bahn frei für den Otter

Kompensationsmaßnahmen in Bremerhaven werten Gewässer auf

In vielen Regionen Deutschlands war er nahezu ausgestorben. Doch mittlerweile kehrt er vielerorts zurück: der scheue, nachtaktive Fischotter. Auch in Bremerhaven ist er wieder zu Hause, nämlich im Süden der Stadt an den Flüssen Lune und Rohr. Im Rahmen der Erschließung neuer Gewerbeflächen und der Ansiedlung der Ikea Filiale Bremerhaven mussten hier Straßen und Brücken durch die Natur gebaut werden – eine große Gefahr für den quirligen Räuber. Die BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH (BIS), die vom Land Bremen und der Stadt Bremerhaven mit der Schaffung der Kompensation für die dortige wirtschaftliche Entwicklung beauftragt ist, hat deshalb (zum Schutz des Otters) für den Erhalt seines Lebensraumes gehandelt. Zusammen mit mehreren Ingenieurbüros – PLF Planungsbüro Landschaft und Freiraum, Kölling & Tesch Umweltplanung sowie agwa GmbH – wurden Maßnahmen zum Schutz der Natur und speziell auch des Otters geplant und durchgeführt.

Auf sicheren Wegen unterwegs

BIS-Mitarbeiterin Ricarda von Rummell erklärt: „Es gilt, die Flüsse Lune und Rohr für Otter, aber auch für alle anderen Tiere zu erhalten und die Uferbereiche zu schützen.“ Die Gewässer wurden deshalb stellenweise renaturiert. Die Grundstücke rechts und links der Fließgewässer werden durch die Festsetzung als Kompensationsflächen dauerhaft geschützt. Wenn sie nicht als Grünland genutzt werden wie beispielsweise in der Rohrniederung, entwickeln sich dort Röhrichte oder naturnahe Gebüsche, die Lebensraum für viele Tierarten bieten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Brückenbauwerken: „Es ist bekannt, dass der Otter nicht gerne unter Brücken hindurch schwimmt, sondern lieber den Weg über Land wählt und somit die Straße quert“, so Ricarda von Rummell. Als Teil der Kompensation der Gewerbeflächen für Ikea wurden deshalb unter den Brücken über die Rohr an der Weserstraße und an der Eisenbahnlinie nachträglich spezielle Laufstege für den Otter angebracht. Die Brückenbauwerke der neuen Straße, die das zukünftige „grüne“ Gewerbegebiet auf der Luneplate erschließt, wurden gleich mit einer sogenannten Berme versehen – ein schmaler Pfad entlang des Ufers. Jetzt hat der Otter eine Alternative und kann unter der Brücke durchlaufen. Eine weitere Maßnahme soll folgen – die Errichtung von Fischotterleitzäunen. „Mit diesen lenken wir die Tiere schon weit vor den Brücken zu den Bermen.“ Übrigens: Fotos vom flinken Räuber in Bremerhaven gibt es noch nicht – dafür aber von seinen Fußabdrücken!

 

Text: Sandra Wagner / PR-PARTNER…


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