Nachhaltig wirtschaften, zukunftsfähig wachsen
Festmachen in Bremerhaven
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Ackerwiese

Angie525A/Acker Hundskamille in 3 D, Some rights reserved, Quelle: www.pics.de

Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Materialeffizienz, Nachhaltig Bauen

Gewerbegebiet der Zukunft: Was macht es aus?

Dieser Fragestellung widmet sich derzeit die Wirtschaftsförderung der Stadt Bremerhaven bei der Entwicklung ihres nachhaltig ausgerichteten Gewerbegebietes auf der Luneplate im Süden der Stadt. Einigkeit besteht darüber, dass ein Gewerbegebiet der Zukunft nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen und folgende Eckpunkte berücksichtigen muss:

  • Die biologische Vielfalt soll erhalten bzw. wiederhergestellt werden
  • Schädliche Emissionen und Schadstoffeinträge sollen vermieden werden
  • Der Einsatz nicht erneuerbarer Ressourcen soll auf ein Minimum beschränkt werden bzw. durch nachhaltig erzeugte erneuerbare Ressourcen ersetzt werden
  • Energie, Rohstoffe und andere natürliche Ressourcen sollen effizient genutzt werden
  • Die Kreislaufwirtschaft soll weiterentwickelt, Stoffkreisläufe sollen geschlossen werden

Im Rahmen einer Studie werden diese Aspekte derzeit konkretisiert. In einem kürzlich für diese Studie durchgeführten Expertenworkshop wurde beispielsweise diskutiert, ob der Zertifizierungsansatz der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hilfreich sein kann, die Entwicklung eines Gewerbegebietes auf der Luneplate zu unterstützen. Dr. Stephan Anders, Produktmanager Quartiere der DGNB GmbH, erläuterte das Instrument, das der objektiven Beschreibung und Bewertung der Nachhaltigkeit von Quartieren dient und schon frühzeitig in der Quartiersentwicklung mitgedacht werden soll. Das Nachhaltigkeitskonzept des DGNB Systems betrachtet durchgängig alle wesentlichen Aspekte des nachhaltigen Bauens, über den gesamten Lebenszyklus und umfasst die sechs Themenfelder Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle und funktionale Aspekte, Technik, Prozesse und Standort. Die Zertifizierung von Gewerbequartieren ist noch relativ jung, so dass erst wenige Erfahrungen mit dem Instrument vorliegen. Positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass es für Unternehmen, die sich in einem solchen Quartier ansiedeln, nicht erforderlich ist, sämtliche Maßnahmen bezogen auf Nachhaltigkeit umzusetzen – es bietet sich z.B. an, einen Katalog möglicher Maßnahmen aufzustellen, von denen dann nur ein Teil verpflichtend durch die Unternehmen umgesetzt werden muss. Da aus der Erfahrung der Wirtschaftsförderung vielen Unternehmen neben Planungssicherheit insbesondere Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit wichtig sind, ist diese Flexibilität von besonderer Bedeutung.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Entwicklung des Gewerbegebietes ist für die Planer auch, Unternehmen eine Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, die auch unter finanziellen Aspekten attraktiv ist. Vorstellbar ist es, für Unternehmen, die sich niederlassen wollen, entsprechende Förderinstrumente mit Banken zu entwickeln.

Der Expertenworkshop widmete sich abschließend den Möglichkeiten der Energieversorgung, die aufbauend auf den Klimazielen der Bundesregierung eine komplette Decarbonisierung bis 2050 vorsieht. Unter Umständen biete sich die Tiefengeothermie an– der nahe gelegene Dedesdorfer Salzstock war bereits vor 15 Jahren Gegenstand einer Untersuchung für eine geothermische Nutzung, diese musste aber damals aus Kostengründen abgebrochen werden und erscheint jetzt, auch aufgrund der technologischen Weiterentwicklung, wieder als mögliche Option.

Bevor allerdings aufwändige Untersuchungen zur Erschließung neuer Energiequellen gestartet werden, soll zunächst geprüft werden, welche Energiequellen sich in der Umgebung befinden und inwieweit diese geeignet sind, sie vorrangig im Sinne der regionalen Nachhaltigkeit zu nutzen. In den nächsten Wochen sollen zudem ausgewählte Unternehmen hinsichtlich ihrer konkreten Bedarfe in einem nachhaltig ausgerichteten Gewerbegebiet befragt werden. Wenn Sie Interesse haben, an der Befragung teilzunehmen, sprechen Sie uns an!

 


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