Nachhaltig wirtschaften, zukunftsfähig wachsen
Festmachen in Bremerhaven
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Stapellauf greenports1

Stapellauf der LNG-Schute "greenports 1" auf der niederländischen Schiffswerft Shipyard Constructions Hoogezand Nieuwbouw in Foxhol. Foto: bremenports

Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, GREEN PORT, Klimawandel, Materialeffizienz, Naturschutz

Weltpremiere in Bremerhaven: Erstes Öko-Arbeitsschiff mit Flüssiggas-Antrieb

Der Weg zum „grünen“ Hafen ist weit und erfordert viele kleine Schritte. Das weiß man auch bei bremenports. Die Managementgesellschaft der bremischen Häfen arbeitet seit Jahren intensiv am Gleichgewicht zwischen Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft – das Prinzip von „greenports“. Jetzt macht die Hafengesellschaft einen weiteren wesentlichen Schritt: Mit dem Einsatz des weltweit ersten gasbetriebenen Arbeitsschiffes setzt bremenports Maßstäbe im Ökologie-Verständnis der Hafenwirtschaft und das Hafenmanagements.

Der Name des Neubaus könnte passender nicht sein: „greenports 1“. Noch ist die sogenannte „Schute“ – ein flaches Schiff zum Transport von Gütern – in der Endausrüstung auf der niederländischen Werft.  In den nächsten Wochen allerdings wird der aufsehenerregende Schiffstyp in der Seestadt erwartet und geht sofort in den Arbeitsdienst.

Die rund 70 Meter lange und gut zehn Meter breite Schute wird mit verflüssigtem Erdgas (Liquified Natural Gas – kurz LNG) betrieben. Laut bremenports ist das Schiff damit die erste Baggergutschute der Welt mit diesem emissionsarmen Antrieb. Zusammen mit mehreren konventionell angetriebenen Schuten soll der Neubau zwischen Bremerhaven und Bremen pendeln. Die kleine Flotte transportiert Hafenschlick aus der Seestadt zur Baggergutdeponie Bremen-Seehausen. Dort wird das Material aufgespült, gelagert und verwertet.

Für Robert Howe, den Geschäftsführer der Hafengesellschaft, ist die Ökoschute ein weiterer Mosaikstein in der Nachhaltigkeitsstrategie von bremenports. „Der Klimaschutz spielt in dieser Strategie eine wichtige Rolle“, erläutert Howe. „Wir wollen die Treibhausemissionen der maritimen Standorte Bremen und Bremerhaven spürbar verringern. Dazu hat sich die Bremer Landesregierung 2008 verpflichtet. Damals unterzeichnete sie in Rotterdam die ´World Ports Climate Declaration`.“

Um die Umweltbilanz des Hafenbetriebs zu verbessern, setzt bremenports auf Strom aus erneuerbaren Energien und auf verbrauchsarme Fahrzeuge – im rollenden Fuhrpark ebenso wie bei den Arbeitsschiffen. Bei der „greenports 1“ kommt jetzt erstmals verflüssigtes Erdgas ins Spiel. „Wir sehen darin eine interessante Alternative zu herkömmlichen Schiffstreibstoffen und sind gespannt auf die Erfahrungen, die wir im Alltagsbetrieb machen werden“, sagt Howe.

Für LNG spricht nach Ansicht des Geschäftsführers vor allem die Tatsache, dass bei der Verbrennung weder Schwefel noch Feinstaub anfallen. „Der CO2-Austoß verringert sich bei unserem Neubau um etwa ein Fünftel, beim Stickoxidausstoß sind es sogar 85 bis 90 Prozent.“

Die „greenports 1“ lief im Frühjahr 2016 auf der niederländischen Werft Shipyard Constructions Hoogezand Nieuwbouw B.V. vom  Stapel. Der Bau der 70,50 Meter langen und 10,50 Meter breiten Schute – Auftragswert: etwa 5 Millionen Euro – wird von der Europäischen Union unterstützt.


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